Hackenfuß
Synonym: Pes calcaneus
Definition
Der Hackenfuß ist eine Deformität des Fußes mit einer übermäßigen Dorsalextension und behinderten (unmöglichen) Plantarflexion.
Ätiologie
Ein Hackenfuß kann angeboren oder erworben sein.
Angeborener Hackenfuß
Der angeborene Hackenfuß entsteht aufgrund bereits im Mutterleib bestehender Fehlbildungen und Störungen:
- Muskelungleichgewicht (genetisch bedingt, Wachstumsstörung)
- Schädigungen des Gehirns bzw. Rückenmarks u.a. bei
- Meningomyelozele
- Spina bifida
- Myelodysplasie
- Hirnschädigung (Hypoxie, Embryopathien)
Eine bei Neugeborenen häufig in den ersten Lebenstagen zu beobachtende Hackenfußstellung bildet sich in der Regel binnen weniger Tage zurück.
Erworbener Hackenfuß
Der erworbene Hackenfuß entsteht aufgrund von Schädigungen der Wadenmuskulatur (Musculus gastrocnemius u.a.) bzw. der Achillessehne.
Diese Schädigungen können Folge verschiedener Ursachen sein:
- Lähmungen
- Verletzungen (z.B. Achillessehnenruptur)
- entzündliche Erkrankungen (z.B. autoimmun bei Myasthenia gravis)
Symptomatik
Der betroffene Fuß befindet sich in ausgiebiger Dorsalextension. Eine Plantarflexion ist nicht möglich. Ein Hackenfuß ist häufig mit einer Valgusstellung der Ferse vergesellschaftet und wird dann auch als Knick-Hacken-Fuß bezeichnet.
Therapie
Beim angeborenen Hackenfuß erfolgt eine Redression (zunächst manuell, danach zur Aufrechterhaltung Gips). Nach der Redression werden den Fuß in Spitzfußstellung überkorrigierende Schienen verordnet, die zur Nacht vom Patienten getragen werden sollen.
Bei Abschluss des Wachstums oder erworbenem Hackenfuß irreversibler Ätiologie ist ein operativer Eingriff in Erwägung zu ziehen. Dabei wird eine Osteotomie mit Entnahme eines Knochenkeils aus dem Calcaneus durchgeführt. Dies führt zur Korrektur der Fehlstellung.