von lateinisch: angulus - Ecke
Englisch: angular gyrus
Der Gyrus angularis ist eine Windung (Gyrus) der Großhirnrinde, die sich am hinteren Ende des Sulcus temporalis superior befindet. Er bildet das Brodmann-Areal 39.
Der Gyrus angularis ist Teil des Scheitellappens (Lobus parietalis). Der Lobus parietalis trifft hier auf den Lobus temporalis und den Lobus occipitalis. Frontal wird der Gyrus angularis durch den Gyrus supramarginalis, den Gyrus temporalis superior und den Gyrus temporalis medius begrenzt. Dorsal trifft er auf die tertiäre Sehrinde (Brodmann-Areal 19) und superior auf den Lobulus parietalis inferior (IPL).
Der Gyrus angularis wird von der Arteria cerebri media versorgt, genauer gesagt von ihren Ästen, dem Ramus gyri angularis und dem Ramus parietalis posterior.
Der Gyrus angularis ist ein höheres Assoziationsareal der Großhirnrinde. Er vernetzt das Seh- und Hörzentrum mit höheren sensorischen und motorischen Arealen und ist an komplexen Funktionen wie Schreiben, Lesen und Rechnen beteiligt.
Eine Schädigung des Gyrus angularis (z.B. durch Blutungen, Tumoren oder Traumen) führt zum Angularis-Syndrom bzw. Gerstmann-Syndrom mit Symptomen wie Alexie, Akalkulie und Agraphie.
Tags: Gehirn, Gehirnwindung
Fachgebiete: Zentralnervensystem
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Dezember 2015 um 13:53 Uhr bearbeitet.
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