Glucuronyltransferase
Synonyme: Glucuronosyltransferase, Uridin-5'-diphospho-glucuronosyltransferase, UGT
Englisch: glucuronyltransferase, glucuronosyltransferase
Definition
Die Glucuronyltransferase ist ein in der Leber lokalisiertes Enzym der Transferaseklasse und überträgt zwei Glucuronylreste auf die beiden Carboxylgruppen des Bilirubins. Glucuronylgruppendonor ist dabei aktivierte Glucuronsäure ("UDP-Glucuronyltransferase"). Die Reaktion selbst bezeichnet man als Glucuronidierung.
Biologische Funktion
Ziel der Glucuronyltransferase ist es, das lipophile Moleküle wie Bilirubin im Rahmen der Biotransformation ausscheidbar, d.h. (besser) wasserlöslich, zu machen. Zwar besitzt Bilirubin sowohl am C-, als auch am D-Ring je eine polare Carboxylgruppe, jedoch gehen beide Wasserstoffbrückenbindungen mit den Sauerstoff- und Stickstoffatomen des A- und B-Ringes ein und dienen damit nicht mehr der Löslichkeit des Bilirubins.
Das Anhängen je eines Glucuronsäurerestes (Konjugation) verhindert die Ausbildung dieser Brücken und steigert die Wasserlöslichkeit, wodurch Bilirubin via Fäzes und Urin ausgeschieden werden kann. Glucuronidiertes Bilirubin wird auch direktes Bilirubin oder konjugiertes Bilirubin genannt.
Pathologie
Bei unzureichender Expression des Enzyms kommt es zur Hyperbilirubinämie und zu einem Ikterus, wobei vor allem das indirekte Bilirubin erhöht ist (Morbus Meulengracht und Crigler-Najjar-Syndrom). Pathologische Bedeutung erlangt das Enzym auch beim so genannten Neugeborenenikterus, da beim Neugeborenen noch keine ausreichende Aktivität des Enzyms besteht.