Glanduläre odontogene Zyste
Synonym: sialoodontogene Zyste
Definition
Die glanduläre odontogene Zyste, kurz GOZ, ist eine sehr seltene odontogene entwicklungsgeschichtlich bedingte Kieferzyste des Ober- und Unterkiefers, deren Epithel Speicheldrüsengewebe nachahmt bzw. eine drüsige Differenzierung aufweist.
Epidemiologie
Die glanduläre odontogene Zyste tritt bevorzugt bei Patienten mittleren Alters (ca. 45-50 Jahre) auf. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Die GOZ bevorzugt den Unterkiefer und tritt in der Regel im anterioren Kieferbereich auf und zeigt häufig ein expansives Wachstum und einen multilokulären Befall. Seltener ist der posteriore Bereich des Oberkiefers betroffen. Eine hohe Rezidivrate ist ein typisches Merkmal der glandulären odontogenen Zyste.
Klinik
Die glanduläre odontogene Zyste ist ein pathologischer Hohlraum, der vollständig oder teilweise von Epithel ausgekleidet ist. Eine schmerzlose Schwellung im Bereich der glandulären odontogenen Zyste ist meist das einzige klinische Symptom. Bei größeren Zysten können Zahnverlagerungen und Wurzelresorptionen auftreten.
Am einfachsten lässt sich die GOZ mit einer Panoramaschichtaufnahme (Orthopantomogramm) nachweisen. Röntgenologisch ist sie meist als eine scharf begrenzte Aufhellung erkennbar. Ca. 9% der so diagnostizierten GOZs sind Zufallsbefunde. Zur Diagnosesicherung ist eine histologische Abklärung notwendig.
Differenzialdiagnose
Therapie
Die Therapie der GOZ ist chirurgisch. Optionen sind:
- alleinige Zystektomie
- Zystektomie nach Fixierung mit Carnoy-Lösung
- Zystektomie und partielle periphere Ostektomie
- Kontinuitätsresektion