Geburtsverletzung (Pferd)
Englisch: birth injury
Definition
Als Geburtsverletzungen bezeichnet man bei bei der Geburt auftretende Verletzungen der Mutterstute.
Formen
Es können verschiedenen Arten von Verletzungen auftreten:
- unvollständiger Dammriss
- vollständiger Dammriss
- seitliche Einrisse der Vulva und des Vestibulums
- oberflächliche Vaginalverletzungen
- Zervixverletzung
- Scheidenmastdarmverletzung
Ursachen
Diagnostik
Die Diagnose einer Geburtsverletzung ist häufig schon durch Adspektion zu stellen. Frische Geburtsverletzungen können in der Regel meist durch eine vaginale geburtshilfliche Nachuntersuchung diagnostiziert werden.
Manche Verletzungen, wie z.B. nicht in die Bauchhöhle perforierende Zervixverletzungen, lassen sich bei der geburtshilflichen Nachuntersuchung nicht vollständig beurteilen, da die Zervix noch weitgehend verstrichen ist. Solche Verletzungen werden häufig später, z.B. im Rahmen einer Zuchttauglichkeitsuntersuchung vor einer erneuten Belegung, entdeckt.
Komplikationen
Durch Kontamination der Vagina mit Kot (z.B. bei Dammrissen) kommt es häufig zum Aufsteigen von Keimen in den Uterus. In weiterer Folge entwickelt sich meist eine Endometritis.
Aufgrund von Zervixverletzungen kann es auch zu Verklebungen und Verwachsungen sowie im späteren Verlauf auch zum vollständigen Verschluss der Zervix kommen. Bei manchen Vaginalverletzungen sind die Wundflächen so verklebt, dass das Vaginallumen stark eingeengt bzw. verlegt ist. Da in solchen Fällen häufig auch eine Infektion des Uterus vorliegt (mit Ausbildung einer Endometritis puerperalis) und das Sekret nicht ausgestoßen werden kann, entwickelt sich oft über mehrere Wochen hinweg eine Pyometra.
Therapie
Je nach auftretender Verletzung besteht die Therapie entweder nur aus einer lokalen Wundbehandlung oder auch einer chirurgischen Versorgung.
Literatur
- Aurich, Christine. Reproduktionsmedizin beim Pferd. Gynäkologie - Andrologie - Geburtshilfe. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey-Verlag, 2004.