Follikuläre Hyperplasie der Pharynxschleimhaut (Pferd)
Definition
Als follikuläre Hyperplasie der Pharynxschleimhaut bezeichnet man eine Erkrankung der oberen Atemwege beim Pferd.
Ätiopathogenese
Die follikuläre Hyperplasie betrifft vor allem junge Pferden und ist eine verbreitete Ursache von Einengungen im oberen Atmungstrakt. Die Erkrankung tritt bei Fohlen ab drei Monaten auf, was in zeitlichem Zusammenhang mit der Reifung des Immunsystems steht. Es wird vermutet, dass die Hyperplasie durch verschiedene Faktoren wie Mikroorganismen, Training, Stallwechsel etc. hervorgerufen wird.
Die klinische Bedeutung dieser Hyperplasie der Pharynxschleimhaut ist umstritten, jedoch muss sie differentialdiagnostisch bei der Entstehung von Atemgeräuschen in Betracht gezogen werden.
Symptome
Häufig zeigen Pferde, die von einer follikulären Hyperplasie der Pharynxschleimhaut betroffen sind, keine Symptome. Es kann aber auch zum Auftreten von Atemgeräuschen und zur Beeinträchtigung der Atmung durch eine große Anzahl von Follikeln kommen.
Diagnostik
Die Diagnose kann durch eine endoskopische Untersuchung gestellt werden.
Therapie
Da angenommen wird, dass es sich um einen normalen Reifungsprozess bei jungen Pferden handelt, ist in der Regel keine Therapie notwendig.
Beim Auftreten von klinischen Symptomen kann eine lokale Behandlung mittels Glukokortikoid-haltigen Sprays durchgeführt werden. In manchen Fällen kann eine Boxenruhe von 7-14 Tagen notwendig sein.
Falls große Follikel vorhanden sind, sollten diese mittels Kryo- und Elektrochirurgie behandelt werden. Zusätzlich kann eine regelmäßige Impfung gegen Influenzaviren sowie EHV-1 und EHV-4 die Ausbildung von Follikeln vermindern.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
- Rush B, Mair T. 2004. Equine Respiratory Diseases. Blackwell Science.