Elektrookulographie
Synonym: Elektrookulografie
Englisch: electrooculography
Definition
Die Elektrookulographie, kurz EOG, ist ein Messverfahren, bei dem die Augenbewegungen sowie Veränderungen des Ruhepotentials der Retina gemessen und in Form eines Elektrookulogramms dargestellt werden.
Hintergrund
Anwendung
Messung von Augenbewegungen
Die Messung von Augenbewegungen setzt ein konstantes retinales Ruhepotential voraus. Bei einer Augenbewegung nähert sich die Vorderseite des Auges der einen Elektrode an, die Rückseite des Auges der anderen Elektrode. Die gemessene Spannungsdifferenz ist ungefähr proportional zum Blickwinkel. Dieses Messverfahren dient der Diagnose eines Nystagmus (Elektronystagmographie), der Beurteilung des Gleichgewichtssystems sowie der Erfassung von REM-Phasen im Rahmen einer Polysomnographie.
Messung des retinalen Ruhepotentials
Für die Messung von Potentialänderungen der Retina wird der Patient gebeten, regelmäßig zwischen zwei Fixpunkten hin und her zu schauen. Bei einem konstanten Ruhepotential wird bei jedem Blickrichtungswechsel der gleiche Spannungswechsel gemessen. Bei Ausschalten der Beleuchtung, sinkt normalerweise das Ruhepotential über mehrere Minuten ab. Umgekehrt steigt es, wenn die Retina einem Lichtreiz ausgesetzt wird. Das Verhältnis zwischen Hell- und Dunkeladaptation wird in Form der Arden-Ratio angegeben.
Ein verminderter Potentialanstieg bei Helligkeitswechsel findet sich bei Erkrankungen des Pigmentepithels (z.B. vitelliforme Makuladegeneration, tapetoretinale Degeneration). Das EOG ist insbesondere bei Einnahme von Chloroquin, Phenothiazin oder Indometacin wichtig, um frühzeitige Netzhautschäden zu detektieren.