Ecto-Nukleosid-Triphosphat-Diphosphohydrolase
Synonyme: ENTPD
Englisch: ectonucleoside triphosphate diphosphohydrolase
Definition
Ecto-Nukleosid-Triphosphat-Diphosphohydrolasen, kurz NTPDasen, katalysieren die Hydrolyse von Nukleosidtriphosphaten. Zu der NTPDase-Familie zählen derzeit (2021) acht Proteine (ENTPD1 bis 8).
Biochemie
Die NTPDasen hydrolysieren im Körper Nukleosidtriphosphate (z.B. ATP) zu Nukleosiddiphosphaten (z.B. ADP) und weiter zu Nukleosidmonophosphaten (z.B. AMP). AMP kann nachfolgend durch Ecto-5'-Nukleotidasen zu Adenosin umgewandelt werden.
Vorkommen
Die acht Mitglieder der NTPDase-Familie finden sich auf der Zelloberfläche, im Zellinneren oder werden teilweise auch sezerniert.
NTPDase | Lokalisation |
---|---|
ENTPD1 | Zellmembran |
ENTPD2 | Zellmembran, Endoplasmatisches Retikulum |
ENTPD3 | Zellmembran |
ENTPD4 | Lysosom, Golgi Apparat |
ENTPD5 | extrazellulär, Endoplasmatisches Retikulum |
ENTPD6 | Zellmembran, extrazellulär, Golgi Apparat |
ENTPD7 | Vesikel |
ENTPD8 | Zellmembran |
Funktion
Extrazelluläres ATP ist ein wichtiges Signalmolekül und aktiviert Purinozeptoren (z.B. P2X- und P2Y-Rezeptoren). Membranständige und extrazelluläre NTPDasen regulieren diese purinergen Signalwege durch den Abbau von ATP. Weiterhin kontrollieren sie auch die Aktivierung der ADP-Rezeptoren, indem sie ADP zu AMP hydrolysieren. Diese Mechanismen habe eine wichtige Funktion beim Immunsystem und Entzündungsreaktionen.
Quellen
- https://www.uniprot.org/, abgerufen am 05.11.2021
- Giuliani et al. Ectonucleotidases in Acute and Chronic Inflammation Frontiers in Pharmacology, 2021
Literatur
- Freissmuth, M., Offermanns, S. & Böhm, S. Pharmakologie und Toxikologie. Springer Publishing, 2016