DMS-Kontrolle
Akronym für: Durchblutung, Motorik, Sensorik
Synonym: MDS (Österreich)
Definition
Die DMS-Kontrolle, kurz DMS, ist ein Untersuchungsverfahren, das die schnelle Überprüfung der Leitungsbahnen nach Extremitätentraumata ermöglicht. Die Abkürzung DMS steht für Durchblutung, Motorik und Sensibilität. Da die Kontrolle in der Körperperipherie stattfindet, wird auch das Akronym pDMS verwendet.
Hintergrund
Die DMS-Kontrolle ist eine obligate Maßnahme bei der Versorgung von Extremitätentraumen (Weichteilverletzungen, Frakturen), um Gefäß- oder Nervenverletzungen schnell zu erkennen. Sie wird im Rahmen der Behandlung ausgedehnter Traumen häufig mehrfach durchgeführt und dient dann der Reevaluation der Verletzungssituation. Die erhobenen Befunde sollten immer im Zusammenhang mit dem Gesamtbild bewertet werden.
Initial werden Durchblutung, Motorik und Sensibilität überprüft, um sich ein Bild der Einschränkungen und Schwere der Verletzung machen zu können.
Außerdem erfolgt eine DMS-Kontrolle vor und nach Anlage eines Verbandes bzw. einer Extremitätenschiene, wie z.B. einer Vakuumschiene oder eines SAM-Splints. Dadurch kann man eine mögliche Verschlechterung der Situation durch die Behandlungsmaßmahme schnell erkennen und die periphere Versorgung sichern.
Durchführung
Die Untersuchung nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch und umfasst folgende Maßnahmen:
- Durchblutung: Die Überprüfung der Durchblutung erfolgt in erster Linie durch eine Nagelbettprobe, des weiteren kann man Hautkolorit und Hauttemperatur beurteilen.
- Motorik: Der Patient wird aufgefordert die Finger bzw. Zehen zu bewegen. Es ist auf Komorbiditäten zu achten, die eine Bewegungseinschränkung mit sich bringen könnten.
- Sensibilität: Der Patient wird gefragt, ob er das leichte Streichen über Finger, Zehen, Hand und Fuß wahrnimmt. Auch hier gilt es mögliche Komorbiditäten zu beachten (z.B. diabetische Neuropathie).
Praxishinweis
Bei der DMS-Kontrolle empfiehlt es sich aus Haftungsgründen, ggf. vor der Beurteilung der Durchblutung eine orientierende Sensibilitätsprüfung durchzuführen und sie am Ende der DMS-Kontrolle zu wiederholen. Bei der Kontrolle der Motorik können im ungünstigen Fall Nerven oder Gefäße verletzt werden. Dieses Vorgehen bezeichnet man mit dem Akronym sDMS (mit dem vorgestellten s, wie bei cABCDE).
um diese Funktion zu nutzen.