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Donislecel

Handelsnamen: Lantidra®
Synonym: Donislecel-jujn
Englisch: donislecel, donislecel-jujn

1. Definition

Donislecel ist eine Suspension allogener Langerhans-Zellen. Sie wird zur Behandlung von Erwachsenen mit therapieresistentem Diabetes mellitus Typ 1 eingesetzt.

2. Biochemie

Bei Donislecel handelt es sich um allogene Langerhans-Zellen in gepuffertem Transplantationsmedium (HEPES Puffer), die aus Pankreasgewebe von Organspendern gewonnen werden. Das Inselorgan enthält verschiedene endokrine Zellen, darunter α-, β-, PP-, δ- und ε-Zellen.[1]

3. Wirkmechanismus

Nach der Infusion der Zellsuspension in die Pfortader setzen sich die endokrinen Zellen im Lebergewebe fest. Dort nehmen sie ihre Stoffwechseltätigkeit auf und bilden Insulin, Glucagon, Somatostatin, pankreatisches Polypeptid sowie Ghrelin.

4. Pharmakokinetik

Die Kinetik der von den transplantierten Zellen freigesetzten Hormone (z.B. Insulin) entspricht deren physiologischen und biochemischen Eigenschaften.

5. Indikation

Donislecel ist indiziert, wenn trotz intensiver Diabetesbehandlung und -schulung der HbA1c-Zielwert nicht erreicht wird, weil es wiederholt zu schweren Hypoglykämien gekommen ist. Die Anwendung erfolgt in Verbindung mit einer begleitenden Immunsuppression.[1] Die Wahrscheinlichkeit, nach einer erfolgreichen Transplantation insulinunabhängig zu bleiben, beträgt 61 % nach 1 Jahr, 32 % nach 5 Jahren, 20 % nach 10 Jahren und 8 % nach 20 Jahren.[2]

6. Darreichungsform

Donislecel steht in Form einer Suspension zur parenteralen Anwendung über die hepatische Pfortader zur Verfügung.

7. Dosierung

Die empfohlene Mindestdosis beträgt 5.000 Inselzell-Äquivalente (equivalent islet number, EIN) pro kg Körpergewicht bei der ersten Infusion (Transplantation) und 4.500 EIN/kg bei nachfolgenden Infusionen (gleicher Empfänger). Das geschätzte Gewebevolumen sollte 10 cm³ pro Transplantatinfusion, sowie 1 x 106 EIN pro Transfusionsbeutel nicht überschreiten.[1]

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

8. Nebenwirkungen

Bei der Applikation in die Pfortader kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen:[1]

Durch die nach der Transplantation notwendige chronische Immunsuppression besteht ein erhöhtes Infektions- und Malignomrisiko.

Folgende andere Nebenwirkungen können im Zusammenhang mit der Anwendung von Donislecel auftreten:

9. Zulassung

Donislecel wurde 2023 durch die FDA zugelassen.[1][3]

10. Geschichte

Bereits im Jahr 2000 berichteten kanadische Forscher über erfolgreiche Transplantationen bei sieben Patienten mit Typ-1-Diabetes, die nach dem Eingriff über 12 Monate keine Insulinzufuhr mehr benötigten.[4] Inzwischen wurden durch diese Arbeitsgruppe mehr als 1.500 Patienten behandelt.[5]

11. Quellen

12. Weblinks

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21.03.2024, 09:14
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