Dentitio difficilis
von lateinisch: dens - Zahn; difficilis - schwierig
Definition
Unter einer Dentitio difficilis versteht man einen erschwerten ("komplizierten") Zahndurchbruch.
- ICD-10: K00.6 – Störungen des Zahndurchbruchs
Einteilung
Eine Dentitio difficilis kann im Rahmen der ersten oder zweiten Dentition auftreten.
Milchgebiss
Bei der ersten Dentition kommt es beim Durchtritt der Milchzähne durch die Mundschleimhaut häufig zu lokalen Entzündungen mit erhöhtem Speichelfluss und Schmerzen. Die Schleimhaut über der Zahnleiste ist gerötet und druckempfindlich. In ausgeprägten Fällen sind auch Allgemeinsymptome wie Fieber, Nausea und Erbrechen möglich. Zusätzlich können Unruhe und Schlafstörungen auftreten.
Bleibendes Gebiss
Im bleibenden Gebiss (2. Dentition) kann eine Dentitio difficilis prinzipiell jeden Zahn betreffen. Meist sind jedoch die Weisheitszähne (dritte Molaren) im Unterkiefer betroffen. Diese brechen in der späten Jugend oder im frühen Erwachsenenalter durch. Bei engem Zahnstand oder Zahnfehlstellungen kann der Weisheitszahn nicht, oder nur teilweise durchbrechen. Bei einem Teildurchbruch der Zahnkrone entsteht durch Überlagerung der Gingiva eine künstliche Zahnfleischtasche, in der sich Bakterien ansammeln und eine Entzündung auslösen können. Mögliche Symptome sind Schmerzen, lokale Schwellung und eine unvollständige Mundöffnung. Als Komplikation ist eine Abszessbildung mit Allgemeinsymptomen, wie Fieber, möglich.