DNA-Impfung
Englisch: DNA vaccines
Definition
Die DNA-Impfung ist eine Erkrankungsprophylaxe, bei der ein DNA-haltiger Impfstoff verwendet wird. Transportmedium dieser DNA ist meistens ein Plasmid.
Prinzip
In einen geeigneten Vektor - z.B. ein Plasmid oder ein nicht-infektiöses Virus - integriert man einen Abschnitt Fremd-DNA, der für ein spezielles Polypeptid codiert. Nach Einschleusen des Vektors in eine Zelle des Empfängers wird die Fremd-DNA in das Genom integriert und das gewünschte Polypeptid synthetisiert. Anschließend erfolgt eine Präsentation der Peptide an MHC-Klasse-I-Komplexen auf der Oberfläche der Wirtszelle. Dadurch werden sie vom Immunsystem als fremd erkannt, woraufhin eine Immunreaktion folgt. Ein ähnliches Vorgehen liegt der Gentherapie zu Grunde.
Anwendung
Die Applikation der DNA-Impfung erfolgt in der Regel intramuskulär.
Geschichte
Erste wissenschaftliche Versuche mit DNA-Impfstoffen erfolgten an HIV-positiven Patienten. Einige Zeit später erfolgten Tests an gesunden Menschen für die Erprobung möglicher Impfstoffe gegen HIV.
Vorteile
- problemlose Herstellung
- hohe chemische Stabilität der Impfstoffe
- Auslösung einer zellulären Immunität
- Nebenwirkungsarm
Nachteile
- Risiko der Kanzerogenität durch Beeinflussung von Tumorsuppressorgenen im Rahmen der Implantation der Fremd-DNA in das Genom.
- Entstehung von Autoimmunerkrankungen und Resistenzen gegen Antibiotika (durch Gentransfer)