DEPTOR

Das DEPTOR–Gen ist auf Chromosom 8 an Genlokus 8q24.12 kodiert.

DEPTOR beinhaltet zwei DEP- und eine PDZ-Domäne. Die PDZ-Domäne dient der Interaktion mit mTOR, während die DEP-Domänen für die Bindung an Phosphoglyceride verantwortlich ist. DEPTOR wird durch posttranslationale Modifikation an einer Vielzahl von Aminosäuren phosphoryliert. Diese Phosphorylierung ist abhängig von mTOR und hemmt wiederum die Bindung an beide mTOR-Komplexe.

DEPTOR fungiert als inhibitorische Untereinheit von mTORC1 und mTORC2. Nach einer initialen Aktivierung der Komplexe wird diese weiter verstärkt, indem beide Komplexe die DEPTOR-Expression auf transkriptionaler und posttranslationaler Ebene unterdrücken. Die Dissoziation von DEPTOR wird durch mTOR-abhängige Phosphorylierung sowie durch die Bindung an Phosphoglyceride ausgelöst.

Eine Überexpression von DEPTOR führt entgegen der Erwartung zur einer Aktivierung des PI3K/Akt-Signalwegs. Grund dafür ist vermutlich das Aufheben der Feedback-Inhibition von PI3K durch mTORC1. Diese PI3K-Aktivierung überwiegt hierbei den Effekt der direkten mTORC2-Inhibiton durch DEPTOR.

Beim multiplen Myelom lässt sich bei mehr als einem Viertel der Fälle eine Überexpression von DEPTOR in den Tumorzellen nachweisen. Hierbei ist die alternative Aktivierung der PI3K/Akt-Signalwegs für das Überleben der Krebszellen entscheidend.

• uniprot.org - DEPTOR, abgerufen am 17.03.2022
• Peterson et al. DEPTOR is an mTOR Inhibitor Whose Frequent Overexpression in Multiple Myeloma Cells Promotes their Survival Cell 2009
• Weng et al. Structural Basis of DEPTOR to Recognize Phosphatidic Acid Using its Tandem DEP Domains J Mol Biol 2021