Chymase
Englisch: chymases, mast cell protease 1
Definition
Chymasen sind eine Gruppe von Enzymen, die zur Gruppe der Serinproteasen gehören und in Säugetieren vorkommen. Die menschliche Chymase wird von Mastzellen sekretiert.
EC-Klassifikation: 3.4.21.39
Funktion
Die Chymase des Menschen hat vielfältige Funktionen, u.a.:
- Spaltung von ECM-Komponenten sowie Aktivierung von Stromelysin und Kollagenase
- Katalyse der Reaktion von Angiotensin I zu Angiotensin II, einer wichtigen Substanz im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
- proinflammatorische Wirkung durch die Hydrolyse verschiedener Chemokine und Zytokine. Dazu gehören TGF-Beta, IL-6 und TNF sowie verschiedene "Alarmine" wie Hsp70 und IL-33.
Pharmakologie
Chymasen werden nach ihrer Sekretion relativ schnell wieder abgebaut. Medikamentös können sie durch Angiotensin-I-Rezeptorblocker (Sartane) gehemmt werden. Derzeit (2023) befinden sich spezifische Chymase-Inhibitoren in der klinischen Entwicklung, z.B. Fulacimstat (BAY 1142524).
Quellen
- Lorenz JN: Chymase: the other ACE? Am J Physiol Renal Physiol. 2010 Jan;298(1):F35-6. doi: 10.1152/ajprenal.00641.2009.
- Kelley and Firestein: Textbook of Rheumatology. 10. Auflage, 2017. Elsevier
- Caughney GH: Mast cell tryptases and chymases in inflammation and host defense. Immunol Rev. 2007 Jun;217:141-54. Review.https://doi.org/10.1111/j.1600-065X.2007.00509.x
Fachgebiete:
Biochemie
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