Chess-Kriterien
Englisch: San Francisco syncope rule (CHESS)
Definition
Die CHESS-Kriterien sind klinische Parameter zur Risikostratifizierung von Patienten, die nach einer Synkope in der Notaufnahme vorgestellt werden. Ziel ist die frühzeitige Erkennung eines potentiell schlechten Outcomes und die Evaluation einer notwendigen stationären Aufnahme der Patienten.
Hintergrund
Synkopen sind ein häufiger Grund für die Vorstellung in einer Notaufnahme. Zwar ist der Verlauf häufig nicht kritisch, doch ist insbesondere die Erkennung kardialer Ursachen entscheidend, da diese mit einer erhöhten Mortalität assoziiert sind.
Kriterien
Das Akronym CHESS steht für die fünf Risikofaktoren:
| Englisch | Deutsch |
|---|---|
| Congestive heart failure history | Bekannte Herzerkrankung |
| Hematocrit | Hämoglobin < 10 g/dl bzw. Hämatokrit < 30 % (Anämie) |
| ECG | EKG-Veränderungen (siehe auch: WOBBLER) |
| Systole | Systolischer Blutdruck < 90 mmHg (Hypotonie) |
| Shortness of breath | Dyspnoe vor oder nach Synkope |
Das Vorhandensein eines oder mehrerer Risikofaktoren spricht für eine stationäre Aufnahme mit engmaschiger Überwachung sowie weiterführender Diagnostik.
Weblink
- MDCalc – San Francisco Syncope Rule
Literatur
- Pocket-Leitlinie: Diagnose und Management von Synkopen (Version 2018). Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK), abgerufen am 20.05.2025
- Huff et al. Clinical Policy: Critical Issues in the Evaluation and Management of Adult Patients Presenting to the Emergency Department With Syncope.. Ann Emerg Med. 49(4):431–444. 2007
- Probst et al. Risk Stratification of Older Adults Who Present to the Emergency Department With Syncope: The CHESS Score.. Probst MA et al. Ann Emerg Med. 54(4):546-552. 2009
- Soteriades et al. Incidence and Prognosis of Syncope.. N Engl J Med.347(12):878–885. 2002