PMP22
Synonyme: GAS3, HNPP, Sp110, HMSNIA, CMT1A, Charcot-Marie-Tooth-neuropathy 1A, CMT1E, DSS, CIDP
Englisch: peripheral myelin protein 22
Definition
PMP22 ist ein integrales Membranprotein, das primär in den Myelinscheiden des peripheren Nervensystems vorkommt. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Myelinisierung und sichert die Stabilität und Funktion der Myelinscheide. Seine Überexpression ist Auslöser für verschiedene kongenitale periphere Neuropathien.
Genetik
Das Gen für PMP22 liegt am Genlokus 17p12 auf Chromosom 17 und hat eine Länge von 40 kb. Es besteht aus sechs Exons. Durch alternative Transkription werden zwei verschiedene mRNAs gebildet, die sich in ihrer Promotorregion unterscheiden. 1a-PMP22 wird vorwiegend in Schwann-Zellen gebildet, 1b-PMP22 in nicht-neuronalem Gewebe.
Biochemie
PMP22 besteht aus vier Transmembrandomänen, die durch eine intrazellulären Schleife und zwei extrazelluläre Schleifen (ECL1 und ECL2) verbunden sind. Letztere sind entscheidend für homophile und heterophile Interaktionen (z.B. mit MPZ).
Funktion
PMP22 ist für die Bildung und Erhaltung der Myelinscheide peripherer Nerven mitverantwortlich. Es stellt durch die Stabilisierung der Myelinstruktur und die Regulierung des Cholesterinstoffwechsels die Nervenfunktion sicher. Weiterhin beeinflusst PMP22 das Wachstum, die Adhäsion und die Differenzierung von Schwann-Zellen. Der zugrundeliegende Mechanismus ist bislang (2025) noch nicht geklärt.
Klinik
Mutationen des PMP22-Gens führen zu verschiedenen peripheren Neuropathien:
Quelle
- Li et al., The PMP22 gene and its related diseases, Mol Neurobiol. 2013