Citicholin
Synonyme: CDP-Cholin, Citicolin, Cytisin-Diphosphat-Cholin
Handelsname: Ceraxon®
Englisch: Citicoline, cytidine diphosphate-choline, cytidine 5'-diphosphocholine
Definition
Citicholin ist ein neuroprotektiv wirkender Wirkstoff, der bei verschiedenen neurologischen Indikationen eingesetzt wurde, u.a. zur Behandlung des Schlaganfalls. Arzneimittel mit Citicholin sind in Deutschland derzeit (2024) nicht mehr zugelassen, der Wirkstoff ist jedoch als Nahrungsergänzungsmittel frei verkäuflich.
Chemie
Citicholin ist ein Nukleosiddiphosphat mit der Base Cytosin, das über eine Esterbindung mit Cholin verknüpft ist.
Wirkmechanismus
Citicholin ist ein Zwischenprodukt des Membranstoffwechsels. Es ist ein wichtiger Baustein für die Biosynthese von Phosphatidylcholin. Die Substanz wird vom Körper selbst synthetisiert und stellt den limitierenden Schritt der Phosphatidylcholin-Synthese dar, die der wichtigste Stoffwechselschritt zum Aufbau und zur Reparatur von Zellmembranen ist.
Exogen zugeführtes Citicholin wird in der Darmwand und in der Leber hydrolysiert und in Form seiner Komponenten Cholin und Cytidin resorbiert. Beide Substanzen werden dann im Körper weiter verstoffwechselt. Sie passieren u.a. die Blut-Hirn-Schranke, und werden dann im Gehirn zu Citicholin resynthetisiert.
Indikationen
Die Substanz wurde in Deutschland 2014 vom Markt genommen. Seit 2019 sind wieder Nahrungsergänzungsmittel im Markt, die - meist in Kombination mit B-Vitaminen - in den Bereichen "Gedächtnis" oder "Auge" beworben werden, meist in einer Dosierung von 250 mg.