Bundesopiumstelle
1. Definition
Die Bundesopiumstelle, kurz BOPST, ist eine Abteilung des BfArM und überwacht den Verkehr mit Betäubungsmitteln im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes und Grundstoffen im Sinne des Grundstoffüberwachungsgesetzes.
2. Hintergrund
Auf Initiative der USA fand 1911/12 in Den Haag die Erste Internationale Opiumkonferenz statt, in deren Ergebnis ein Internationales Opium-Abkommen geschlossen wurde. Das Deutsche Reich ratifizierte dieses Abkommen erst 1919. In Deutschland wurde eine Opiumabteilung beim Kaiserlichen Gesundheitsamt geschaffen, die 1924 in das Reichsgesundheitsamt (Abteilung G, Arzneimittel und Opium) und 1952 als Bundesopiumstelle in das BfArM integriert wurde. Ein Opiumgesetz wurde erst 1929 in der Weimarer Republik verabschiedet, das ab dem 1. Januar 1930 den Umgang mit Betäubungsmitteln im Deutschen Reich regelte.[1][2]
3. Befugnisse
Die Aufgaben der Bundesopiumstelle erstrecken sich u.a. auf:[3]
- Erteilung von Erlaubnissen zur Teilnahme am Betäubungsmittel- und/oder Grundstoffverkehr sowie dessen Überwachung, einschließlich der Erteilung von Ein- und Ausfuhrgenehmigungen
- Kontrolle des Anbaus von Schlafmohn (Papaver somniferum) und des Anbaus von Cannabis zu medizinischen Zwecken
- Überwachung der Verschreibung von Betäubungsmitteln (Betäubungsmittelrezepte/ -anforderungsscheine)
- Führen des Substitutionsregisters[4] (für Buprenorphin, Codein, Dihydrocodein, Methadon, Levomethadon, Morphin, Diamorphin) und des T-Registers[5] und der Ausgabe der T-Rezepte (für Lenalidomid, Pomalidomid, Thalidomid)
- Nationale Kontaktstelle der EU für die Übermittlung von Proben kontrollierter Stoffe
- Meldungen über den nationalen Verbrauch von Betäubungsmitteln an das Internationale Suchtstoffkontrollamt (INCB) in Wien und über den Verkehr mit Grundstoffen an die Europäische Kommission
4. Quellen
- ↑ Bundesopiumstelle jetzt auch in Bonn, DAZ 12.12.1999, abgerufen am 27.01.2025
- ↑ Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung eines Bundesgesundheitsamtes, Deutscher Bundestag 1. Wahlperiode 1949, Drucksache Nr. 2392 vom 28.06.1951, abgerufen am 27.01.2025
- ↑ Bundesopiumstelle, BfArM, abgerufen am 27.01.2025
- ↑ Substitutionsregister, BfArM, abgerufen am 27.01.2025
- ↑ T-Register, BfArM, abgerufen am 27.01.2025