nach Sir Benjamin Brodie (1783-1862), britischer Chirurg
Beim Brodie-Abszess handelt es sich um eine subakute und primär chronische Osteomyelitis, die durch eine gute Abwehrlage und eine geringe Erregervirulenz herdförmig in Zaum gehalten wird.
Vor allem in den Metaphyse langer Röhrenknochen siedeln sich Erreger an und bilden einen Abszess. Durch Reaktion des Immunsystems bildet sich sofort ein Sklerosesaum. Häufigster Erreger ist Staphylokokkus aureus.
Die Patienten stellen sich mit Schmerzen in den betroffenen Knochen (vor allem distales Femur sowie Tibiakopf) vor. Diese treten bevorzugt nachts auf und verstärken sich durch Druck. Daneben kommt es häufig zu Gelenkergüssen. Manche Patienten stellen sich erst vor, nachdem sich der Abszess soweit ausgebreitet hat, dass es zu einer Penetration und Entleerung durch die Haut gekommen ist.
Im Labor finden sich als Ausdruck der chronischen Entzündung eine Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit und diesbezügliche Veränderungen in der Elektrophorese.
Im konventionellen Röntgen fällt eine Raumforderung auf, die meist > 1cm ist und einen deutlich sklerosiertren Randsaum zeigt. Zur Bestätigung der Diagnose sollte eine Computertomografie durchgeführt werden.
Operative Ausräumung und konsekutive Auffüllung mit Eigenspongiosa.
Krämer und Grifka: Orthopädie, Unfallchirurgie; 8. Auflage; Springer Verlag
Tags: Eponym, Osteomyelitis
Fachgebiete: Orthopädie
Diese Seite wurde zuletzt am 29. April 2016 um 13:23 Uhr bearbeitet.
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