Brückenkallus
Englisch: bridging callus
Definition
Epidemiologie
Die Inzidenz für die Entstehung von Brückenkallus wird zwischen 1 und 2 % angegeben.
Ätiologie
Als Risikofaktoren für die Entstehung von Brückenkallus gelten Frakturen auf gleicher Höhe, ausgeprägte Schädigungen der Membrana interossea, schwerer Weichteilschaden, Spongiosaplastiken, schwere Schädel-Hirn-Traumata und eine zu lange Ruhigstellung.
Klinik
Brückenkallus tritt v.a. nach Frakturen der Röhrenknochen des Unterarms (v.a. Unterarmschaftfrakturen) oder des Unterschenkels auf. Am Unterarm kann es dadurch zu Bewegungseinschränkungen, wie der Aufhebung der Pronations- und Supinationsfähigkeit kommen.
Therapie
Beim Vorliegen von Brückenkallus ist eine operative Revision indiziert, ggf. mit begleitender Strahlentherapie und Indometacingabe. Die Operation wird durchgeführt, sobald sich der Knochen radiologisch strukturiert hat. Zur Schmerzausschaltung hat sich die Anlage eines Plexuskatheters bewährt.
Prognose
Der Brückenkallus zeigt eine hohe Rezidivrate.
Literatur
- Carl-Joachim Wirth et al.: Komplikationen in Orthopädie und Unfallchirurgie: vermeiden, erkennen, behandeln. Thieme Verlag. 2010.
- K.-P. Schmit-Neuerburg et al.: Tscherne Unfallchirurgie: Teil 1: Ellenbogen, Unterarm, Hand. Springer Verlag.