Blalock-Taussig-Anastomose
nach dem Herzchirurgen Alfred Blalock (1899–1964) und der Kardiologin Helen Brooke Taussig (1898–1986)
Synonyme: Blalock-Taussig-Shunt, Blalock-Thomas-Taussig-Shunt
Definition
Als Blalock-Taussig-Anastomose bezeichnet man früher eine abschließende Operationsmethode bei zyanotischen Herzfehlern, die heute zur palliativen Therapie eingesetzt wird.
Historie
Diese Form der herzchirurgischen Maßnahme wurde von den amerikanischen Medizinern Alfred Blalock und Helen Brooke Taussig entwickelt. Des Weiteren war der operationstechnische Assistent Vivien Thomas an der Entwicklung dieser OP beteiligt. Die erste Operation dieser Art fand am 29. November 1944 statt.
Indikation
Häufiges Anwendungsgebiet der Blalock-Taussig-Anastomose waren die Fallot-Tetralogie oder bestimmte Herzfehler aus dem Single-Ventricle-Formenkreis.
Vorgehen
Es wird eine Abtrennung eines Astes entweder der Arteria subclavia oder der Arteria carotis communis vorgenommen. Dieser nun freie Ast wird mit der Arteria pulmonalis, der Lungenschlagader, verbunden. Ziel dieser chirurgischen Maßnahme ist folgendes: Die Lunge erhält durch diese künstlich angelegte Umleitung nun Blut aus dem zyanotischen Kreislauf. Dadurch fließt eine größere Menge Blut durch das Lungengewebe und der Anteil an sauerstoffangereichertem Blut kann somit gesteigert werden. Es kommt zu einer Verringerung der Zyanose, bis eine weitere Korrekturoperation vorgenommen werden kann.
Alternativen
Heute wird an Stelle der Abtrennung der Arteria subclavia ein künstliches Gefäß mit der Lungenarterie verbunden. Eine weitere Alternative ist der Kirklin-Shunt: Hierbei wird eine zentrale Verbindung zwischen Aorta und Pulmonalarterie angelegt.