Kirklin-Shunt
nach dem Herzchirurgen John Webster Kirklin (1917-2004)
Englisch: Kirklin shunt
Definition
Der Kirklin-Shunt ist ein zentraler Shunt zwischen Aorta ascendens und Pulmonalarterie, der zur palliativen Therapie zyanotischer Herzfehler wie der Fallot-Tetralogie eingesetzt wird. Er ist eine Alternative zur modifizierten Blalock-Taussig-Anastomose.
Hintergrund
Der Kirklin-Shunt zählt zu den aortopulmonalen Shunts, wie beispielsweise auch der Potts-Shunt oder Waterston-Cooley-Shunt. Bei einer Fallot-Tetralogie besteht eine Stenose des pulmonalen Ausflusstrakts, sowie ein begleitender Septumdefekt. Dadurch steigt der Druck im rechten Ventrikel überproportional an. Es entsteht ein Rechts-Links-Shunt, wodurch venöses Blut in den Körperkreislauf gelangt. Gleichzeitig ist die Perfusion der Lunge durch die stenosierte Ausflussbahn des rechten Ventrikels reduziert.
Funktion
Unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine wird eine Verbindung zwischen der Aorta ascendens und dem Stamm des Truncus pulmonalis hergestellt. Dadurch wird unzureichend oxygeniertes Blut aus der Aorta dem Lungenkreislauf zugeführt und die Oxygenierung verbessert.
Indikation
Der Kirklin-Shunt wird bei Neugeborenen mit kleinen Pulmonalarterien im Rahmen einer Fallot-Tetralogie zur Überbrückung bis zur operativen Korrektur angelegt.
Komplikationen
Durch die künstlich geschaffene Verbindung kann es zu einem Steal-Phänomenen kommen, das zur Minderperfusion der Koronararterien und/oder des Myokards führt.
Quellen
- https://ediss.sub.uni-hamburg.de/bitstream/ediss/4863/1/Dissertation.pdf abgerufen am 11.09.2023
- S2k-Leitlinie Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie und angeborene Herzfehler e.V. – Fallot'sche Tetralogie, AWMF-Register-Nr. 023-015, Stand 15.12.2021
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