Bertolotti-Syndrom
nach dem italienischen Radiologen Mario Bertolotti (1876-1957)
Definition
Das Bertolotti-Syndrom ist definiert durch Rückenschmerzen, die durch einen kongenitalen lumbosakralen Übergangswirbel ausgelöst werden.[1]
Pathogenese
Der angeborene lumbosakrale Übergangswirbel befindet sich meist auf Höhe des fünften Lendenwirbelkörpers.[1][2] Im Rahmen des Bertolotti-Syndroms kommt es zu einer Artikulation oder Verschmelzung des Übergangswirbels mit dem Os sacrum oder Os ilium.[3]
Eine teilweise (Hemisakralisation) oder komplette Sakralisation ist möglich.[1]
Epidemiologie
Das Bertolotti-Syndrom betrifft ca. 4 bis 8% der Bevölkerung.[2]
Symptome
Das Bertolotti-Syndrom ist eine mögliche Ursache für chronische Rückenschmerzen.[1]
Diagnostik
Die Diagnose des Bertolotti-Syndroms wird mithilfe der Bildgebung gestellt. Im Röntgenbild bzw. einer CT- oder MRT-Untersuchung können die typischen Pathologien wie Sklerosen der Gelenke, Stenosen und Osteophyten entdeckt werden.[1]
Therapie
Therapeutische Optionen sind die Durchführung von Physiotherapie und die passagere Gabe nichtsteroidaler Antirheumatika. Außerdem können operative Eingriffe wie eine Versteifung der Wirbelsäule, eine Laminektomie oder eine Entfernung des pathologischen Knochensegments zur Behandlung des Bertolotti-Syndroms durchgeführt werden.[1]
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Louie et al. Surgical management of Bertolotti’s syndrome in two adolescents and literature review Surg Neurology International , 2019, abgerufen am 26.08.2021
- ↑ 2,0 2,1 Sahoo et al. Low back pain from Bertolotti's syndrome: A not-so-uncommon aetiology Indian Journal of Anaesthesia, 2020, abgerufen am 26.08.2021
- ↑ Quinlan et al. Bertolotti's syndrome. A cause of back pain in young peopleThe Journal of Bone & Joint Surgery, 2006, abgerufen am 26.08.2021
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