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BRCA-Gen

(Weitergeleitet von BRCA)

Synonym: Brustkrebsgen
Englisch: BReast CAncer gene

1. Definition

Als BRCA-Gene werden Tumorsuppressorgene bezeichnet, deren Mutationen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Mammakarzinome und Ovarialkarzinome einhergehen.

2. Einteilung

Es werden unterschieden:

3. Klinische Bedeutung

In mutiertem Zustand begünstigen die BRCA-Gene die Entstehung von Mamma- und/oder Ovarialkarzinomen, da die Zellen unkontrolliert wachsen können. Mutationen im BRCA2-Gen begünstigen zudem die Entstehung weiterer Neoplasien (u.a. Pankreaskarzinom, Kolonkarzinom, Lymphome).

Man geht davon aus, dass ca. 5 % aller Brustkrebsformen erblich bedingt sind und schätzungsweise die Hälfte der erblichen Brustkrebsformen durch Mutationen in den BRCA-Genen verursacht werden.

3.1. Risikosteigerung

Wird bei einer Patientin eine Mutation in einem der BRCA-Gene nachgewiesen, so steigt das Lebenszeitrisiko für verschiedene Tumorerkrankungen an:[1]

Tumorart Allgemeinbevölkerung BRCA1-Mutation BRCA2-Mutation
Mammakarzinom (Frauen) 12,4 % 55 bis 72 % 45 bis 69 %
Ovarialkarzinom 1,3 % 39 bis 44 % 11 bis 17 %
Mammakarzinom (Männer) 0,1 % 1 bis 3 % 3 bis 12 %
Prostatakarzinom 12,1 % 7 bis 26 % 19 bis 61 %
Pankreaskarzinom 1,8 % 2 % 5 bis 10 %

4. Diagnostik

Die Diagnose einer BRCA-Mutation wird mittels molekulargenetischer Untersuchung gestellt. Hierzu wird ein Next Generation Sequencing durchgeführt. Im Schnitt dauert es etwa 2 Wochen, bis ein Testergebnis vorliegt.

Ein routinemäßiges Screening auf BRCA-Mutationen ist bisher nicht üblich. Die Risikostratifikation für erbliche Brustkrebsformen erfolgt klinisch i.d.R. durch die spezielle Familienanamnese. Indiziert ist eine molekulargenetische Untersuchung, wenn die Familienanamnese folgende Häufungen von Betroffenen ergibt:

  • mindestens 3 Frauen an einem Mammakarzinom erkrankt,
  • mindestens 2 Frauen an einem Mammakarzinom erkrankt, davon 1 vor dem 51. Geburtstag,
  • mindestens 1 Frau an Mammakarzinom und 1 Frau an Ovarialkarzinom erkrankt,
  • mindestens 2 Frauen an einem Ovarialkarzinom erkrankt,
  • mindestens 1 Frau an Mamma- und Ovarialkarzinom erkrankt,
  • mindestens 1 Frau vor dem 36. Geburtstag an Mammakarzinom erkrankt,
  • mindestens 1 Frau an bilateralem Mammakarzinom vor dem 51. Geburtstag erkrankt,
  • mindestens 1 Mann an Mammakarzinom und 1 Frau an Brust- oder Ovarialkarzinom erkrankt
  • 1 Frau an triple-negativem Mammakarzinom (TNBC) vor dem 50. Geburtstag erkrankt, oder
  • 1 Frau an einem Ovarialkarzinom vor dem 80. Geburtstag erkrankt.

siehe auch: p53-Gen, CHEK2-Gen, ATM-Gen, PTEN-Gen

5. Quellen

  1. Medizinisch genetisches Zentrum München – Hochrisikogene BRCA1 und BRCA2, abgerufen am 20.08.2024
Fachgebiete: Gynäkologie, Onkologie

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20.08.2024, 16:06
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