Apafluran
Synonym: R227
Englisch: apaflurane, heptafluoropropane
Definition
Apafluran ist ein chlorfreier Fluorkohlenwasserstoff (FKW), der als Hilfsstoff in Dosieraerosolen verwendet wird. Seit dem FCKW-Verbot 2006 ist Apafluran nach Norfluran das zweithäufigste Treibgas in inhalativen Arzneimitteln in Deutschland.[1]
Chemie
Der IUPAC-Name von Apafluran ist 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan, der Name nach ISO-817 lautet R 227. Die Summenformel ist C3HF7, die molare Masse beträgt 170,0 g/mol.
Apafluran ist bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck ein nicht-entzündliches, farbloses Gas. Gasförmiges Apafluran ist löslich in Ethanol und Ether, aber sehr schlecht löslich in Wasser. Das Gas hat eine Dichte von 0,036 g/cm3 bei 20 °C.
Unter Druckeinwirkung kann Apafluran leicht bei Raumtemperatur verflüssigt werden. Die Flüssigkeit hat eine Dichte von 1,388 g/cm3 und eine Viskosität von 0,240 mPa⋅s bei 25 °C.
Anwendung
Apafluran wird als Treibgas in Dosieraerosolen verwendet. Entsprechend seiner chemischen Eigenschaften wird das Gas unter Druckeinwirkung verflüssigt und in den Inhalator gefüllt. Der Arzneistoff ist meist in dieser Flüssigkeit suspendiert. Dabei beträgt der Anteil des Arzneistoffs üblicherweise weniger als 5 %. Der Zusatz von Ethanol in Apafluran verbessert die Löslichkeit mancher Arzneistoffe, z.B. die von Glukokortikoiden.
Apafluran ist, neben Norfluran, eines von zwei zugelassenen FKW-Treibgasen in Deutschland. Es wird jedoch deutlich seltener als Norfluran verwendet. Es ist auch möglich, beide Treibgase zu mischen, um die Bedingungen bei der Inhalation anzupassen.
Inkompatibilitäten
Es sind keine Unverträglichkeiten von Apafluran mit anderen Wirk- und Hilfsstoffen bekannt.
Toxizität
Tierversuche zeigen keine toxischen, sensibilisierenden oder kanzerogenen Wirkungen von Apafluran. Es hat in normalen Dosierungen keinen narkotisierenden Effekt. Bei Kontakt mit Haut oder Augen können schwache Reizungen entstehen.
Anders als FCKW hat Apafluran keinen schädigenden Effekt auf die Ozonschicht. Es fungiert jedoch als sehr starkes Treibhausgas in der Atmosphäre. Das globale Erwärmungspotenzial von Apafluran ist etwa 2.900-mal höher als das von CO2.
Quellen
- ↑ Peter C. Schmidt, Siegfried Lang (2013): Pharmazeutische Hilfsstoffe, Govi-Verlag, Eschborn
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