Antibiotic Stewardship
Synonyme: Antimicrobial Stewardship, ABS
Definition
Unter Antibiotic Stewardship, kurz AMS, versteht man ein Programm zur Gewährleistung einer optimalen antiinfektiven Pharmakotherapie (Antibiotikatherapie), das vor allem in Krankenhäusern eingesetzt wird. Ziel ist eine rationale, verantwortungsvolle Antibiotikatherapie, die auf einem Erregernachweis basiert und nur geeignete Antibiotika mit der richtigen Therapiedauer, Dosierung und Darreichungsform einsetzt. Dadurch soll ein maximaler Therapieeffekt bei minimaler Resistenzinduktion erreicht werden.[1]
Aufgaben
Antibiotic Stewardship basiert auf einem interdisziplinären Team, das aus einem Oberarzt, einem Krankenhausapotheker und einer mikrobiologischen Fachkraft besteht. Sie verfolgen gemeinsam folgende Aufgaben:
- Erstellen eines hausinternen Antiinfektiva-Leitfadens als Basis der kalkulierten Therapie
- Mikrobiologische Untersuchung von Proben der Patienten zur Deeskalation der Therapie gemäß Antibiogramm
- Gemeinsame Beratung über die Therapie auf speziellen Visiten
Ziele
- Optimale Wirksamkeit der Therapie
- Weniger Resistenzentwicklungen
- Vermeidung von Neben- und Wechselwirkungen
- Kostenersparnisse
Berufspolitik
Das Thema Antibiotic Stewardship wird aktuell (2021) formalisiert und professionalisiert. Unter anderem werden von verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften so genannte ABS-Kurse angeboten, mit denen spezielle Kenntnisse für die Rolle als "ABS-beauftragter Arzt" vermittelt werden. Die Strukturen und Vorgehensweisen sind in einer S3-Leitlinie Antibiotic Stewardship geregelt.
Weblinks
- ABS-Curriculum der Bundesärztekammer (abgerufen 26.01.2017)
- www.antibiotic-stewardship.de
Quellen
- ↑ Was ist Antibiotic Stewardship? RKI Website, abgerufen am 2.9.2020