Anaplastisches Meningeom
Synonym: malignes Meningeom
Englisch: anaplastic meningioma
Definition
Das anaplastische Meningeom ist ein maligner Tumor, der von Zellen der weichen Hirnhaut ausgeht. Das anaplastische Meningeom wächst schnell und destruierend und wird daher als WHO-Grad 3 eingestuft.
Epidemiologie
Anaplastische Meningeome machen etwa 1 bis 3 % aller Meningeome aus und können in allen Altersgruppen auftreten. Der Häufigkeitsgipfel liegt bei Erwachsenen zwischen dem 45. und 85. Lebensjahr. Frauen sind häufiger betroffen, ab dem 75. Lebensjahr ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen.
Risikofaktoren
Faktoren, die das Auftreten eines anaplastischen Meningeoms begünstigen, entsprechen denen für Meningeome im Allgemeinen. Dazu gehören v.a. ionisierende Strahlung und Verletzungen im Kopfbereich.
Symptome
Durch das relativ schnelle Wachstum können Kopfschmerzen entstehen. Die neurologische Symptomatik hängt von der Lokalisation des Tumors ab. Häufig treten epileptische Anfälle auf.
Diagnostik
In der MRT-Bildgebung stellt sich das anaplastische Meningeom als Kontrastmittel-anreichernde Raumforderung mit möglichen Nekrosen dar. Randständig kann oft ein Dura-Tail-Sign beobachtet werden.
Therapie
Die Therapie basiert in erster Linie auf einer chirurgischen Resektion, gefolgt von einer fraktionierten Radiotherapie. Teilweise wird auch eine Chemotherapie eingesetzt.
Prognose
In etwa 50 bis 94 % der Fälle treten Rezidive auf. Die relative Überlebensrate nach 10 Jahren liegt bei etwa 60 %.
Literatur
- PathologyOutlines.com – CNS & pituitary tumors, Meningeal tumors, Anaplastic meningioma, abgerufen am 27.03.2024
- Seo et al., Anaplastic Meningioma: Clinical Characteristics, Prognostic Factors and Survival Outcome. Brain Tumor Res Treat. 2022 Oct;10(4):244-254.