Anaplasma ovis
Definition
Anaplasma ovis ist ein gramnegatives Bakterium, das zur Familie der Anaplasmataceae gehört. Die Infektion mit Anaplasma ovis kann bei Wiederkäuern zu einer hämolytischen Anämie führen.
Bedeutung
Infektionen mit Anaplasma ovis können zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in der Viehzuchtindustrie führen.
Vorkommen
Anaplasma ovis ist ein obligat intrazellulärer Erreger, der hauptsächlich in den Erythrozyten von kleinen Wiederkäuern, wie Schafen und Ziegen, vorkommt.
Übertragung
Die Übertragung von Anaplasma ovis erfolgt primär über Zecken der Gattung Rhipicephalus. Diese Zecken nehmen das Bakterium während des Blutsaugens von infizierten Tieren auf und übertragen es dann auf gesunde Wirtstiere. Die Inkubationszeit variiert, beträgt aber in der Regel etwa 1-2 Wochen.
Symptome
Eine Infektion mit Anaplasma ovis verläuft meist asymptomatisch, es kann jedoch auch zu einer Vielzahl von Symptomen kommen. Dazu zählen z.B. Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Tachykardie. Die Bakterien vermehren sich in den Erythrozyten und können so eine hämolytische Anämie auslösen. In schweren Fällen kann dies zu Ikterus, Schwäche und sogar zum Tod der Tiere führen.
Diagnose
Die Diagnose von Anaplasma ovis-Infektionen erfolgt in der Regel durch den direkten Nachweis im Blutausstrich (mittels Giemsa-Färbung). Zum Nachweis einer chronischen Infektion kann eine ELISA durchgeführt werden.
Behandlung
Die Behandlung von Anaplasma-ovis-Infektionen erfolgt meist durch die Verabreichung von Antibiotika, wie z.B. Tetracyclinen.
Prävention
Zur Prävention kommen Zeckenkontrollmaßnahmen, die Verbesserung der Tierhygiene und die Minimierung von Stressfaktoren zum Einsatz, um das Immunsystem nicht zu schwächen. Weniger pathogene Varianten des Bakteriums kommen als Vakzine zum Einsatz.
Literatur
- Science direct – Anaplasma ovis, abgerufen am 21.08.2023
- LPSN.dsmz.de – Species Anaplasma ovis, abgerufen am 21.08.2023
- MSD Manual Veterinary Manual – Anaplasmosis in Ruminants