Plasmaammoniak
Synonym: "Serumammoniak" (Fehlbezeichnung)
Definition
Der Plasmaammoniak ist ein Laborwert, der die Menge von Ammoniak im Blutplasma angibt.
Material
Die Bestimmung der Ammoniak-Konzentration im Plasma erfolgt aus EDTA- oder Heparinplasma. Die Bestimmung aus Vollblut ohne Probenverarbeitung ist ebenfalls möglich. Die Bestimmung aus Serum ("Serumammoniak") ist dagegen unzulässig, da bei der Gerinnung Ammoniak freigesetzt wird.
Präanalytik
Blutentnahmen für die Ammoniakbestimmung müssen in einem gekühlten Röhrchen erfolgen, das im Eiswasserbad transportiert werden sollte. Der Patient muss angewiesen werden, vor der Blutentnahme nicht zu rauchen, da Zigarettenrauch Ammoniak enthält. Muskelarbeit führt zu höheren Ammoniakwerten im Plasma, daher sollte der Patient nicht stark "pumpen", um die Venenfüllung zu verbessern.
Es ist eine schnelle Probenverwertung (< 15 min) oder eine Plasmaabtrennung vor Ort notwendig. Hämolyse in vitro bei traumatischer Blutabnahme oder längerer Probenlagerung führt zu falsch erhöhten Werten, da die Ammoniak-Konzentration in den Erythrozyten deutlich höher ist als im Plasma. Auch ein erhöhter Gamma-GT-Wert kann zu erhöhten Werten führen, da in der Probe vorhandenes Glutamat in vitro unter Bildung von Ammoniak gespalten wird.
Referenzbereich
- Frauen: 17 - 82 µg/dl
- Männer: 26 - 94 µg/dl
Hinweis: Referenzwerte sind häufig vom Messverfahren abhängig und können von den o.a. Werten abweichen. Ausschlaggebend sind die Referenzwerte, die vom Labor angegeben werden, das die Untersuchung durchführt.
Umrechnung
Die Umrechnung zwischen beiden Werten basiert auf folgender Formel:
- Wert in µg/dl x 0,587 = Wert in μmol/l
Indikationen
Verdacht auf Hyperammonämie, zum Beispiel bei