Ambulanzflug

Der Begriff ist nicht einheitlich geregelt. Ambulanzflüge reichen von mit Rettungsfachpersonal begleiteten Verlegungen bis hin zu komplexen intensivmedizinischen Transporten mit hohem Personal- und Materialaufwand. Sie können mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen oder Hubschraubern durchgeführt werden.

Die Ausstattung entspricht regelhaft der eines Rettungswagens. Im Bedarfsfall kann sie mit spezieller intensivmedizinischer Ausrüstung erweitert werden. Die typischerweise vorgehaltene Ausrüstung umfasst z.B.:

• Beatmungsgerät
• Defibrillator und Monitoring-System
• Medikamente und Infusionstechnik (z.B. Perfusoren)
• Tragen mit Fixierungssystemen

Das medizinische Team besteht in der Regel aus mindestens einem Arzt mit notfall- und intensivmedizinischer Erfahrung sowie einem Notfallsanitäter oder Intensivpfleger mit spezieller Ausbildung in Flugmedizin.

Typische Einsatzgebiete sind z.B.:

• Rückholung von Patienten aus dem Ausland (z.B. nach Unfall oder Krankheit während einer Reise)
• Interhospitaltransfer zwischen Kliniken, wenn vor Ort keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten bestehen (z.B. Verlegung zur bzw. mit ECMO)
• Katastrophen- und Kriseneinsätze, etwa bei Evakuierungen oder Massenerkrankungen

Ambulanzflüge werden oft von spezialisierten Unternehmen durchgeführt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind häufig private Anbieter im Einsatz, teils in Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen.

Die Kosten sind hoch und richten sich nach Distanz, Flugzeugtyp und medizinischem Aufwand. Häufig übernehmen Reiseversicherungen oder Auslandskrankenversicherungen diese Leistungen.

• International Civil Aviation Organization (ICAO). Manual of Civil Aviation Medicine. Montreal: ICAO; 2012.
• Borne M, Egger Halbeis CB, Trentzsch H, Schüttler J. Interhospital and international patient transfer: transport medicine in Germany. Med Klin Intensivmed Notfmed. 2013
• Hörmann H, Hinkelbein J. Aeromedical evacuation and patient transport. Curr Opin Anaesthesiol. 2020