Ambler-Klassifikation
nach dem britischen Molekularbiologen Richard Penry Ambler (1933–2013)
Synonym: Ambler-Schema
Englisch: Ambler classification
Definition
Die Ambler-Klassifikation dient der Einteilung der bakteriellen Beta-Laktamasen anhand ihrer Aminosäuresequenz. Es werden vier Klassen von Beta-Laktamasen (A, B, C, D) mit jeweils ähnlicher Aminosäuresequenz unterschieden. Die genotypische Einteilung spiegelt dabei weitestgehend auch strukturelle bzw. funktionelle Eigenschaften der Beta-Laktamasen wieder.
Übersicht
Geschichte
Bei ihrer Einführung 1980 durch R.P. Ambler umfasste die Klassifikation nur die Kategorien A und B, was gleichzeitig einer Einteilung in Serin- und Metalloproteasen entsprach. Die Beschreibung weiterer Serinproteasen erforderte die Einführung der Klassen C (1981) und D (1987) im weiteren Verlauf.
Kritik
Eine Schwäche der Einteilung nach Ambler ist die Tatsache, dass die stark heterogene Gruppe der Metallo-ß-Laktamasen nur durch eine Klasse (B) repräsentiert wird. Dies entspricht nicht der großen genetischen Vielfalt dieser Gruppe. Es gibt daher Forderungen, die Klasse B um weitere Untergruppen zu erweitern.
Alternativen
Alternativ zur genetischen Einteilung können die Beta-Laktamasen auch nach funktionellen Aspekten eingeteilt werden. Die Einteilung nach Bush und Jacoby verwendet hierzu die Kriterien bevorzugtes Substrat und potentielle Inhibition durch Beta-Laktamase-Inhibitoren.