Aluminiumhydroxid
Definition
Aluminiumhydroxid ist eine Aluminiumverbindung mit der Summenformel Al(OH)3. In der Natur kommt sie u.a. in Form des Minerals Gibbsit vor.
Medizinische Bedeutung
Gastroenterologie
Aluminiumhydroxid wird als Bestandteil von Antazida zur Neutralisierung der Magensäure eingesetzt. Um seine obstipative Wirkung zu kompensieren, wird es in der Regel mit Magnesiumhydroxid oder Magnesiumcarbonat kombiniert, das eher als Laxans wirkt.
Nephrologie
In der Nephrologie wird Aluminiumhydroxid bei Dialysepatienten als Phosphatbinder eingesetzt, da es Phosphat sehr effektiv aus dem Blutplasma eliminiert. Nach längerem Einsatz akkumuliert Aluminiumhydroxid im Körper und hat dann einen negativen Einfluss auf neuronale Funktionen (Demenz), sowie auf den Knochenstoffwechsel. Deshalb wird es nur kurzfristig eingesetzt, wenn es gilt, hohe Phosphatspiegel zu senken.
Immunologie
Aluminiumhydroxid dient bei Toxoidimpfstoffen als Adjuvans. Es absorbiert den Impfstoff und löst dadurch zwei vorteilhafte Effekte aus: Zum einen verhindert es die Präzipitation der Impfstoff-Proteine bzw. ihre Anlagerung an die Ampullenwand und verlängert dadurch die Lagerfähigkeit des Impfstoffs. Zum anderen verzögert Aluminiumhydroxid nach der Injektion die Freisetzung der Antigene ("Depotwirkung") und verursacht an der Injektionsstelle eine unspezifische Aktivierung der Immunabwehr.
Toxizität
Aluminiumhydroxid ist beim Einsatz in Impfstoffen nicht toxisch.