α-Synuclein
Synonym: alpha-Synuklein, SNCA, NACP, PARK1
Englisch: alpha-synuclein
Definition
α-Synuclein, ist ein kleines, lösliches Protein, das vor allem im Gehirn vorkommt, vorzugsweise in den Endknöpfchen. In geringer Menge findet man es auch im Myokard, in der Skelettmuskulatur und in anderen Geweben.
Genetik
α-Synuclein wird durch das Gen SNCA kodiert. Es befindet sich beim Menschen auf Chromosom 4 an Genlokus 4q22.1.
Funktion
Die physiologische Funktion von α-Synuclein ist bislang (2023) nicht vollständig geklärt. Es spielt eine Rolle beim Transport synaptischer Vesikel und somit der Freisetzung von Neurotransmittern. Zudem reguliert es die neuronale Plastizität, indem es die Signalübertragung zwischen Neuronen beeinflusst. Weiterhin deuten einige Studien darauf hin, dass es auch am Schutz von Neuronen vor oxidativem Stress und anderen schädlichen Reizen beteiligt ist.
Klinik
Eine Aggregation von α-Synuclein ist charakteristisch für die Parkinson-Krankheit und die Lewy-Körper-Demenz. Im histologischen Präparat findet man bei beiden Erkrankungen eosinophile Lewy-Körper in den Neuronen, die u.a. α-Synuclein-Aggregate enthalten.
Eine Beteiligung von α-Synuclein an der Pathogenese beider Erkrankungen ist bisher (2024) nicht geklärt. Vermutet wird, dass infolge einer Fehlfaltung der Abbau durch das Proteasom gestört wird und das Protein daher akkumuliert und aggregiert. α-Synuclein ist daher ein potentieller Marker des fortschreitenden Untergangs der Neuronen.
Pharmakologie
Gegenwärtig (2024) wird die Wirkung des α-Synuclein-Antikörpers Prasinezumab auf die Progression der Parkinson-Krankheit klinisch getestet. Die Entwicklung anderer Wirkstoffe (LU AF82422, MEDI1341, ABBV-0805, Cinpanemab) wurde wegen negativer Ergebnisse eingestellt.[1]
Quellen
- ↑ Pagano G et al. Sustained effect of prasinezumab on Parkinson's disease motor progression in the open-label extension of the PASADENA trial. Nat Med. 2024. Referat im Dtsch Ärzteblatt, abgerufen am 02.11.2024
Weblinks
- Alpha-synuclein. P37840 · SYUA_HUMAN. Datenbank UniProt, abgerufen am 02.11.2024