Affektkrampf
Synonyme: respiratorischer Affektkrampf, zyanotischer Affektkrampf, "Schreikrampf", "Wutkrampf"
Englisch: affect spasms, breath-holding spells
Definition
Als Affektkrampf werden nicht-epileptische Krampfanfälle bezeichnet, die typischerweise im Alter von 6 Monaten bis zu 6 Jahren auftreten. Diese Anfälle werden durch emotionale Auslöser hervorgerufen und können dazu führen, dass die Kinder vorübergehend die Atmung anhalten.
Nomenklatur
Um Affektkrämpfe deutlicher von epileptischen Krampfanfällen abzugrenzen, spricht man auch von "paroxysmalen Episoden".
Klinik
Typische Auslöser sind Wut, Trotz, Aufregung oder Angst. Häufig bieten die betroffenen Kinder ein dramatisches Bild. Sie schreien laut auf, schlagen wild um sich, verdrehen die Augen und halten die Luft an. Dies führt zu einer passageren Zyanose mit Beeinträchtigung des Bewusstseins. Durch die Hypoxie kann es manchmal zu einem dem Grand-mal-ähnlichen Verlauf kommen. Charakteristisch ist jedoch ein Sistieren des "Krampfanfalls" nach Normalisierung der Atmung.
Diagnostik
Eine sorgfältige Anamnese ist erforderlich, um die Episode von einem echten Anfall zu unterscheiden. Es wird empfohlen, eine Blutuntersuchung zur Identifizierung einer möglichen Anämie durchzuführen, einschließlich Hämoglobin- und Ferritinwerten. Im Zweifelsfall sollte eine EEG-Untersuchung veranlasst werden.
Therapie
In der Regel ist keine Therapie erforderlich. Die Affektkrämpfe bilden bis spätestens zum 8. Lebensjahr von selbst zurück. Eine Aufklärung der Eltern ist wichtig, damit diese den Affektkrampf einordnen und entsprechend reagieren können. Bei Eisenmangelanämie sollte eine Eisensupplementation erfolgen.