Adenylosuccinat-Lyase
Synonym: Adenylosuccinase
Englisch: adenylosuccinate lyase
1. Definition
Die Adenylosuccinat-Lyase, kurz, ASase, ist ein Enzym der EC-Klasse IV (Lyasen). Es katalysiert zwei Schritte des Purinstoffwechsels.
2. Genetik
Die Adenylosuccinat-Lyase wird durch das ADSL-Gen kodiert, das sich auf Chromosom 22 an Genlokus 22q13.1 befindet. Das Protein wird in allen Geweben exprimiert.
3. Biochemie
Die humane ASase bildet Homotetramere, wobei die Größe einer Untereinheit ca. 50 kDa beträgt. Sie spaltet im Rahmen der Purinbiosynthese ATP-abhängig Fumarat von 5'-Phosphoribosyl-5-aminoimidazol-4-N-succinocarboxamid (SAICAR), wodurch 5'-Phosphoribosyl-5-aminoimidazol-4-carboxamid (AICAR) entsteht.
Darüber hinaus ist das Enzym für die Synthese von Adenosin-5'-monophosphat (AMP) erforderlich. Das zuvor aus Inosin-5'-monophosphat (IMP) gebildete Adenylosuccinat (Adenylbernsteinsäure) wird durch die Adenylosuccinat-Lyase in Fumarat und AMP gespalten.
4. Klinik
Mutationen im ADSL-Gen sind ursächlich für einen Adenylosuccinat-Lyase-Mangel, der u.a. durch Retardierung, psychomotorische Verzögerungen und/oder Regression sowie Krampfanfälle gekennzeichnet ist.
5. Quellen
- GeneCards - ADSL-Gene, abgerufen am 22.01.2025
- OrphaNet - Adenylosuccinat-Lyase-Mangel, abgerufen am 22.01.2025
- Jurecka et al., Adenylosuccinate lyase deficiency, J Inherit Metab Dis, 38(2):231-242, 2014