Acoltremon
Handelsname(n): Tryptyr®
Synonyme: AR-15512
Englisch: acoltremon
Definition
Acoltremon ist ein TRPM8-Calciumkanal-Agonist, der zur Behandlung des Sicca-Syndroms eingesetzt wird.
Chemie
Acoltremon verfügt über ein 1-Isopropyl-4-methylcaclohexan-Grundgerüst und weist somit eine Strukturähnlichkeit zum Menthol auf, das ebenfalls TRPM8-Kanäle aktiviert. Anstelle der Alkoholfunktion des Menthols trägt Acoltremon jedoch einen Para-Hydroxymethylaminobenzolrest, der über eine Amidgruppe mit dem Cyclohexan verbunden ist. Die Verbindung reagiert neutral und ist in Wasser nicht löslich.
Die Summenformel lautet C18H27NO2; das Molekulargewicht beträgt 289,4 g/mol[1]
Wirkmechanismus
Acoltremon ist ein selektiver Aktivator des Calciumkanals TRPM8, der eine wichtige Rolle bei der Kälteempfindung spielt. Die Aktivierung dieses Rezeptors aktiviert den Nervus trigeminus und erhöht die basale Tränenproduktion.[2]
Pharmakokinetik
Da Acoltremon lokal verabreicht wird, ist die systemische Exposition vernachlässigbar. Nur in 12 % der Patienten konnte der Arzneistoff im Blut nachgewiesen werden, wobei die höchste bestimmte Konzentration bei 213 pg/ml lag. Wegen dieser geringen Plasmakonzentration sind keine Interaktionen mit anderen Arzneimitteln zu erwarten.[2]
Indikation
- Behandlung der Symptome einer Keratokonjunktivitis sicca
Darreichungsformen
Acoltremon ist in Form von Augentropfen erhältlich. Die Lösung enthält eine Konzentration von 0,003 % Acoltremon.[2]
Dosierung
Die empfohlene Dosis besteht aus dem zweimal täglichen Einträufeln eines Tropfens in das betroffene Auge. Wenn auch andere Augentropfen angewendet werden, sollten zwischen den Einzelapplikationen fünf Minuten vergehen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- Schmerzen durch das Einbringen des Tropfens
- brennendes oder stechendes Gefühl im Auge
Zulassung
Aktuell (Stand 2025) ist Acoltremon in den USA, nicht jedoch in Europa zugelassen.