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Zecke

Synonyme: Ixodida, Metastigmata
Englisch: tick

1. Definition

Zecken sind Ektoparasiten und gehören zur Klasse der Spinnentiere und Unterklasse der Milben. Sie ernähren sich vom Blut ihres Wirtes (Säugetiere, Vögel und manchmal auch Reptilien und Amphibien).

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2. Einteilung

Die über 650 Arten werden in 3 Familien eingeteilt:

  • Argasidae (Lederzecken): Sie sind vor allem in den Tropen und den Subtropen zu finden.
  • Ixodidae (Schildzecken): Hierzu zählen der in Mitteleuropa häufige Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus).
  • Nuttalliellidae: Sie werden als ein Übergangsform zwischen Lederzecken und Schildzecken angesehen

Vergleich der Merkmale von Lederzecken und Schildzecken:

Merkmal Lederzecken Schildzecken
Rückenschild (Scutum): fehlt vorhanden (alle Stadien)
Beinpaare:
Adulte, Nymphe 4 4
Larven 3 3
Capitulum:
Adulte, Nymphen ventral gelegen, von dorsal nicht sichtbar vorderständig, von dorsal sichtbar
Larven vorderständig vorderständig
Haller'sches Organ: vorhanden (alle Stadien) vorhanden (alle Stadien)
Atemöffnung:
Adulte, Nymphen klein, vor Coxa des 4. Beinpaares groß, hinter Coxa des 4. Beinpaares
Larven fehlt (Hautatmung) fehlt (Hautatmung)
Haftlappen an Tarsen:
Adulte, Nymphen fehlen vorhanden
Larven vorhanden vorhanden
Coaldrüse: vorhanden fehlt
Geschlechtsdimorphismus: gering deutlich
Entwicklung: Ei → Larve → Nymphenstadien → Adulti Ei → Larve → Nymphe → Adulti
Eiablage: mehrmals (< 500 Eier/Gelege) einmal (> 1.000 bis 10.000 Eier/Gelege)
Habitat: typisch arid typisch humid bis semiarid
Dauer des Saugakts: 20 bis 30 min 2 bis ca. 10 Tage
Körpergewichtzunahme beim Saugakt: bis 12 mal bis 120 mal
Hungerperioden: 20 Tage (Larven), 5 bis 7 Jahre (Adulte) 1 Monat bis ca. 1 Jahr
Lebensalter: bis 12 Jahre bis einige Jahre
Dauer einer Generation: 6 bis 12 Monate 2 Monate bis mehrere Jahre

3. Lebensraum

Zecken leben vor allem in Wäldern und Gebieten mit dichter Vegetation. Sie sind vornehmlich in Gräsern, Farnen und im Unterholz anzutreffen. Erwachsene Zecken können bis zu einer Höhe von 1,5 Metern klettern, jüngere Tiere niedriger. Dass Zecken sich von Bäumen auf ihre Wirte fallen lassen, ist ein verbreiteter Irrglaube. Meistens setzen sie sich an die Spitze eines Blattes, um von einem passierenden Tier oder Menschen abgestreift zu werden.

4. Zeckenstich

Entgegen einer weitverbreiteten Meinung beißt die Zecke nicht, sondern sie sticht. Dazu besitzt sie spezielle Mundwerkzeuge im Kopfbereich, die Cheliceren und das mit kleinen Widerhaken besetzte Hypostom.

Die Zecke sucht sich auf ihrem Wirt bevorzugt eine Stelle, die relativ warm und feucht ist. So stechen sie beim Menschen oft im Genitalbereich, an den Innenseiten der Oberschenkel oder in der Achselhöhle. Beim Eindringen durch die Haut des Opfers, sondern sie Zeckenspeichel ab, ein komplex zusammengesetztes Sekret, dass unter anderem lokalanästhetische und gefäßerweiternde sowie gerinnungs- und entzündungshemmende Wirkstoffe enthält. Durch die betäubende Wirkung bleibt der Biss oft unbemerkt und die Zecke kann unter Umständen mehrere Tage in der Haut sitzen bleiben. Gerinnungshemmende Serinproteaseinhibitoren bewirken ein Offenbleiben der Einstichstelle und die entzündungshemmende Wirkung hemmt das Immunsystem des Wirts.

siehe Hauptartikel: Zeckenstich

5. Zecken als Krankheitsüberträger

5.1. Borreliose

Zecken können mit ihren Stichen bzw. Bissen zahlreiche Krankheiten übertragen. Die häufigste auf diese Weise übertragende Krankheit ist die Borreliose.

Es handelt sich hierbei um eine bakterielle Infektion, die in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Untersuchungen haben ergeben, dass in Deutschland etwa jede dritte Zecke Borrelien enthält. Allerdings kommt es dank des menschlichen Immunsystems nicht immer zu einer Infektion. Die Übertragung ausreichender Mengen von Borrelia burgdorferi erfolgt erst nach einer Zeit von mehr als 16 Stunden. Etwa 10.000 Fälle von Borreliose treten jährlich in Deutschland auf. Wenn die Infektion rechtzeitig diagnostiziert wird, ist sie gut behandelbar, kommt die Diagnose dagegen erst sehr spät (manchmal erst Jahre später), können Spätfolgen zurückbleiben.

5.2. FSME

Weitaus seltener, jedoch auch gefährlicher ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Sie wird durch Viren übertragen, die sich im Darm der Zecken befinden. Mit einem längeren Verbleib der Zecke in der Haut steigt auch das Infektionsrisiko mit FSME. Bei einer Infektion treten grippeähnliche Symptome und teilweise eine Meningoenzephalitis auf. Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich aussehen. Während einige Patienten kaum Symptome verspüren, kommt es bei anderen zu einem sehr schweren Verlauf, unter Umständen bis zum Tod.

Die FSME kommt allerdings nur in Teilen Europas vor. Die Endemiegebiete in Deutschland konzentrieren sich auf den Süden und einige kleinere Regionen im Osten. Gegen die FSME ist im Gegensatz zu der Borreliose eine wirksame Schutzimpfung (FSME-Impfung) verfügbar.

5.3. Andere

Andere Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können, sind:

Sowie Erkrankungen, die zu den viralen hämorrhagischen Fiebern zählen:

6. Behandlung von Zeckenstichen

An erster Stelle der Behandlung steht die Zeckenentfernung mit gründlicher Desinfektion der Einstichstelle. Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit Borrelien, sollte eine Antibiotikatherapie eingeleitet werden.

7. Quellen

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