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Wunde

Synonym: Vulnus
Englisch: wound

1. Definition

Wunden sind Läsionen, die durch eine Durchtrennung oder oberflächliche Beschädigung der Haut oder Schleimhaut entstehen.

2. Einteilung

Nach ihrem Entstehungsmechanismus kann man eine Vielzahl von Wundarten differenzieren, die sich bezüglich Therapie und Heilungsverlauf grundsätzlich unterscheiden können.

2.1. ...nach Ursache

2.1.1. Mechanisch bedingte Wunden

Mechanisch bedingte Wunden entstehen im Rahmen eines Traumas durch Einwirkung von Druck-, Zug- oder Scherkräften auf das Gewebe und führen zu einer Unterbrechung der Gewebekontinuität. Sie können mit oder ohne Gewebeverlust einhergehen.

2.1.2. Thermische Wunden

Thermische Wunden entstehen durch Einwirkung von Hitze oder Kälte auf das Gewebe.

2.1.3. Chemische Wunden

Chemische Wunden entstehen durch Einwirkung von Säuren (Koagulationsnekrose) oder Laugen (Kolliquationsnekrose) auf das Gewebe, z.B. bei einer Ösophagusverätzung.

2.1.4. Strahlenwunden

Aktinische oder Strahlenwunden entstehen z.B. durch:

2.1.5. Tumorwunden

2.2. ...nach Zeitverlauf

  • Akute Wunde: Sie ist eine durch ein direktes Ereignis (z.B. traumatisch oder iatrogen im Rahmen eines operativen Eingriffs) geschaffene Wunde, welche in der Regel im Gegensatz zur chronischen Wunde innerhalb von 2-3 Wochen durch primäre Wundheilung abheilt.
  • Chronische Wunde: Eine chronische Wunde ist eine Wunde, die nach 12 Wochen noch nicht verschlossen oder epithelisiert ist, oder nach vierwöchiger optimierter Behandlung keine Heilungstendenz zeigt.

2.3. ...nach Aspekt

2.4. ...nach Komplexität

3. Diagnostik

3.1. Inspektion

Bei der Betrachtung einer Wunde (Inspektion) sollten folgende Parameter erfasst und dokumentiert werden:

Im Anschluss an jede Inspektion sollte man die Wunde fotografieren, um eine Verlaufsbeobachtung zu ermöglichen.

3.2. Sondierung

Bei tiefen oder komplexen Wunden wird die Wunde zusätzlich zur Inspektion vorsichtig sondiert, um einen Überblick über ihre Ausdehnung und die verletzten Strukturen zu gewinnen.

3.3. Wundabstrich

Besonders bei chronischen, schlecht heilenden Wunden oder Verdacht auf eine Wundinfektion ist es sinnvoll, sich mit Hilfe eines Wundabstrichs einen Eindruck über die bakterielle Besiedelung einer Wunde zu verschaffen.

4. Wundheilung

Im Rahmen der Wundheilung wird die Wunde durch Wiederherstellung oder narbigen Ersatz des beschädigten Körpergewebes verschlossen. Dieser Prozess vollzieht sich im Wesentlichen ohne ärztlichen Eingriff, kann aber durch Behandlungsmethoden wie Wundnaht oder Wundverbände optimiert werden. In der Literatur werden 3, manchmal auch 4 Phasen der Wundheilung unterschieden:

Wunden, die nach 4 bis 12 Wochen auch unter optimaler Wundversorgung keine Heilungstendenzen zeigen, werden als chronische Wunden bezeichnet.

siehe Hauptartikel: Wundheilung, Wundheilungsphasen

5. Therapie

Die Wundbehandlung umfasst alle Maßnahmen, die geeignet sind, die physiologische Wundheilung zu unterstützen, vor allem:

Darüber hinaus ist die Linderung des Wundschmerzes durch eine adäquate Analgesie eine wichtige Behandlungsmaßnahme.

6. Komplikationen

Der normale Heilungsprozess kann durch negative Einflüsse wie Infektionen, Durchblutungsstörungen, Hämatombildung, Nekrosen usw. gestört werden. In der Folge treten akute oder chronische Wundheilungsstörungen auf.

Stichworte: Trauma, Verletzung, Wunde
Fachgebiete: Allgemeine Chirurgie

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