Vulvektomie
Englisch: vulvectomy
Indikationen
Indikation für eine Vulvektomie ist in der Regel ein Vulvakarzinom. Ziel ist es, das Tumorgewebe möglichst vollständig zu entfernen.
Als letzte Therapieoption wird eine Vulvektomie auch bei schweren Fällen von Kondylomen (durch HPV-Infektion) oder vulvären Dysplasien durchgeführt.
Formen
Partielle Vulvektomie
Bei der partiellen Vulvektomie wird nur ein Teil der Vulva entfernt. Beispiel ist die Hemivulvektomie, bei der nur eine Seite der Vulva wird entfernt wird. Indikation ist meist ein Carcinoma in situ (CIS).
Einfache Vulvektomie
Vollständige Entfernung der Vulva, die Lymphknoten werden belassen.
Radikale Vulvektomie
Entfernung der gesamten Vulva und der regionären Lymphknoten.
Erweiterte Vulvektomie
Bei fortgeschrittenen Stadien des Vulvakarzinoms, bei denen sich der Tumor ins benachbarte Gewebe ausgebreitet hat, ist eine radikalere Operationstechnik notwendig. Entfernt werden die gesamte Vulva mit regionären Lymphknoten sowie – je nach Tumorausbreitung – Vagina, Zervix, Uterus, Harnblase, Rektum und Colon. Indikation: z.B. Vulvakarzinom im Stadium pT4, Rezidiv
Nach einer Vulvektomie wird die Wunde oft durch eine Hauttransplantation gedeckt. In einigen Fällen wird mittels plastischer Chirurgie eine künstliche Vulva oder Vagina modelliert.
Zusätzliche Therapie
Neben der Vulvektomie kommt auch die Radiotherapie und die Chemotherapie zur Behandlung des Vulvakarzinoms zum Einsatz. Die Bestrahlung erfolgt entweder vor der Operation, um den Tumor für die Operation zu verkleinern (neoadjuvante Radiotherapie) oder nach der Operation (adjuvante Radiotherapie).