Teleangiektasie
von altgriechisch: τῆλε (tele) - weit, ἀγγεῖον (angeion) - Gefäß, ἔκτασις (ektasis) - Weitung
Englisch: teleangiectasis
Definition
Teleangiektasien sind makroskopisch sichtbare Erweiterungen oberflächlich gelegener kleinster Blutgefäße (z.B. Kapillaren) von Haut und Schleimhaut.
Hintergrund
Teleangiektasien treten häufig an Kopf, Gesicht und Händen auf und sind häufig bereits in der frühen Kindheit vorhanden. Sie sind in der Regel ohne Krankheitswert.
Jedoch gibt es einige Erkrankungen, bei denen das Auftreten von Teleangiektasien zum Symptomkomplex gehören und diagnostisch verwertbare Hinweise bieten. In diesem Zusammenhang ist von symptomatischen Teleangiektasien zu sprechen.
Beispiele
Erkrankungen, bei denen Teleangiektasien als Symptom auftreten, sind unter anderem:
- Kollagenosen (zusätzlich zu anderen charakteristischen Symptomen, beispielsweise bei systemischer Sklerodermie oder Lupus erythematodes)
- Osler-Syndrom (Erbkrankheit mit gehäuften Teleangiektasien der Haut und Schleimhäute, häufig gastrointestinale Blutungen als Leitsymptom)
- Karzinoid-Syndrome (u.a. gehäufte Teleangiektasien, Flush, Diarrhö)
- Rosazea
- Basalzellkarzinom (Auftreten ist ein diagnostisch wegweisendes Kriterium)
- Spidernaevi bei Leberfunktionsstörungen (häufig am Rumpf)
- Naevus flammeus
- Eaton-McKusik-Syndrom (u.a. mit Tibiaanomalien, Daumenanomalien)
- Rothmund-Thomson-Syndrom (u.a. Telangiektasien an Gesicht und Ohr, Kleinwuchs, Zahnanomalien, Nagelanomalien)
- Bloom-Torre-Machacek-Syndrom (u.a. mit Teleangiektasien im Gesichtsbereich, Kleinwuchs)
- Louis-Bar-Syndrom (Ataxia teleangiectatica)
Literatur
- M. Sand, D. Sand, C. Thrandorf, V. Paech, P. Altmeyer, F. G. Bechara: Cutaneous lesions of the nose. In: Head & face medicine Band 6, 2010, S. 7, ISSN 1746-160X. doi:10.1186/1746-160X-6-7. PMID 20525327. PMC 290354. (Review).