Zelle
von lateinisch: cellula - "kleine Kammer"
Englisch: cell
Definition
Die Zelle ist eine fundamentale biologische Organisationseinheit, aus der nahezu alle bekannten Lebewesen aufgebaut sind. Zellen sind die kleinsten Einheiten des Lebens, die autonom zur Reproduktion und Selbsterhaltung fähig sind.
Hintergrund
Alle bekannten Zellen, mit Ausnahme einiger spezialisierter Zelltypen, haben bestimmte Komponenten gemeinsam:
- DNA, die genetische Information, die als Bauplan für die anderen Komponenten der Zelle dient
- Proteine, die als Strukturproteine oder als Enzyme für den Bau und die biochemischen Funktionen der Zelle zuständig sind
- Membranen, welche die Zelle von ihrer Umgebung abschotten, als Filter fungieren, Kontakt mit der Außenwelt aufrecht erhalten und komplexere Zellen in Kompartimente aufteilen
Zellen haben auch gemeinsame grundlegende Fähigkeiten:
- Reproduktion durch Zellteilung
- Stoffwechsel, die Aufnahme von Rohmaterial, dessen Umwandlung in neue Komponenten und Energie, und die Entsorgung von Abfallprodukten
- Proteinbiosynthese durch Transkription von DNA zu RNA und deren Translation zu Proteinen
Zellen werden in Prokaryonten, Eukaryonten und Archaea unterteilt.
Organisation
Die wichtigsten Strukturen einer eukaryotischen Zelle sind:
- Nucleolus
- Zellkern (Nukleus)
- Ribosomen
- Vesikel
- Raues endoplasmatisches Retikulum (ER)
- Golgi-Apparat
- Mikrotubuli
- Glattes endoplasmatisches Retikulum (SER)
- Mitochondrien
- Lysosom
- Zytosol
- Peroxisom
- Zentriolen
Zelltypen
Der menschliche Körper besteht aus rund 220 verschiedenen Zelltypen, die sich zu bestimmten Geweben verbinden. Sie können grob in Körperzellen (somatische Zellen) und Geschlechtszellen (Gameten) eingeteilt werden, die auch unterschiedliche Zellzyklen durchlaufen. Beispiele sind:
Körperzellen
Geschlechtszellen
Geschichte der Aufklärung von Zellen
- 1665: Robert Hooke entdeckt Zellen erst in Kork, dann in lebenden Pflanzen, mit Hilfe der ersten Mikroskope
- 1839: Theodor Schwann zeigt, dass Tiere und Pflanzen aus Zellen bestehen.
- Louis Pasteur widerlegt die Theorie, dass sich Zellen spontan "aus dem Nichts" (generatio spontanea) bilden können
- Rudolf Virchow zeigt, dass jede Zelle aus einer anderen entsteht (omni cellula ex cellula)
siehe auch: Zellbiologie