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Helicobacter-pylori-Eradikation

Englisch: Helicobacter pylori eradication

1. Definition

Die Helicobacter-pylori-Eradikation ist eine medikamentöse Therapie zur möglichst vollständigen Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori bei infizierten Personen.

2. Hintergrund

Die Leitlinie zur Helicobacter-pylori-Eradikation wurde im Jahr 2022 überarbeitet. Hierbei änderten sich die Empfehlungen bezüglich der First-Line-Therapie. In der Leitlinie von 2016 wurden die Triple-Therapien als First-Linie-Therapie aufgeführt, aktuell wird hingegen die Bismut-Quadrupeltherapie empfohlen. Darüber hinaus legt die aktuelle Leitlinie ein besonderes Augenmerk auf die Anpassung von Therapieverfahren an Antibiotikaresistenzen.

3. Indikationen

Für die Helicobacter-pylori-Eradikation gibt es harte und weiche Indikationen. Absolute Indikationen sind:

Die weiteren Indikationen sind im Einzelfall abzuwägen und umfassen unter anderem:

Der Nachweis von Helicobacter pylori ist vor einer Eradikation immer anzustreben, am besten durch Probeexzisionen im Rahmen einer Gastroskopie, zumindest durch den 13C-Atemtest. Zudem ist auch ein Nachweis von Helicobacter-Antigenen im Stuhl oder IgG-Antikörpern im Blut möglich.

4. Therapieschemata

Die Verabreichung der Medikamente sollte p.o. erfolgen und nicht intravenös. Bei komplizierten Magenulzera erfolgt die Therapie, wenn eine orale Aufnahme wieder möglich ist. Der Protonenpumpeninhibitor (PPI) ist austauschbar, die günstigste Lösung ist hierbei das Omeprazol, die interaktionsärmste Lösung das Pantoprazol.

4.1. Erstlinientherapie

In der aktuellen Leitlinie (Stand 2023) wird folgendes Therapieschema als Erstlinientherapie zur Helicobater-pylori-Eradikation empfohlen:

Die Medikamente werden über mindestens 10 Tage eingenommen.

4.2. Zweitlinientherapie

Nach erfolgloser Erstlinientherapie wird eine Resistenztestung empfohlen. Hierbei sollen primär Resistenzen gegen Clarithromycin erfasst werden, da es Grundbestandteil der Zweitlinientherapie ist. Die Zweitlinientherapie kann als Standard-Triple-Therapie oder als Fluorchinolon-haltige Triple-Therapie über 14 Tage hinweg erfolgen.

Hierbei gelten folgende Schemata:

  • Amoxicillin + Clarithromycin + PPI (französisches Schema)

Bei Penicillinallergie kann als Alternative zu Amoxicillin Metronidazol verwendet werden, sodass sich folgendes Therapieschema ergibt:

  • Metronidazol + Clarithromycin + PPI (italienisches Schema)

Die Fluorchinolon-haltige Triple-Therapie umfasst:

4.3. Drittlinientherapie

Weitere Therapieversuche im Rahmen einer Drittlinientherapie erfolgen nur durch Spezialisten unter Nachweis weiterer Resistenzen.

5. Erfolgskontrolle

Die Erfolgskontrolle umfasst eine weitere Helicobacter-pylori-Diagnostik nach 4-8 Wochen mittels

  • nicht-invasiver Verfahren (Stuhlantigentest bzw. 13C-Atemtest), wenn kein endoskopischer Kontrollbedarf besteht
  • Biopsie, wenn endoskopischer Kontrollbedarf besteht, d.h. immer bei Ulcus ventriculi, bei Ulcus duodeni je nach vorliegenden Risikofaktoren.

6. Prognose

Eine Helicobacter-pylori-Eradikation kann durch eine hohe Compliance des Patienten, das Maß der Säurehemmung durch die Protonenpumpeninhibitoren und eine Rauchabstinenz positiv beeinflusst werden.

7. Leitlinie

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