Sehne
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Synonym: Tendo
Englisch: tendon
1. Definition
Als Sehnen bezeichnet man bindegewebige Faserzüge, die Muskeln mit Knochen oder als Zwischensehne zwei Bäuche eines Muskels (Beispiel: Musculus omohyoideus) miteinander verbinden.
2. Anatomie
Je nach Funktion werden Sehnen auch als Ursprungs- und Ansatzsehnen bezeichnet. Sehnen sind bei jedem Muskel vorhanden, auch wenn dieser fleischig am Knochen anzusetzen scheint. Darüber hinaus gibt es bei einigen Muskeln Sehnen, die in den Faserverlauf eingeschaltet sind, ohne Kontakt zum Knochen zu haben, die so genannten Zwischensehnen.
Flächig ausgebildete Sehnenplatten (Beispiel: Musculus obliquus externus abdominis) werden als Aponeurose bezeichnet.
3. Histologie
Im histologischen Präparat sieht man ein zellarmes, faserreiches Bindegewebe, in dem vereinzelte Fibrozyten auftreten, die aufgrund ihres charakteristischen Aussehens auch als Flügelzellen bezeichnet werden. Die Fasern bestehen hauptsächlich aus Kollagen vom Typ I und Typ III. Außen werden sie von einer dünnen "Sehnenhaut", dem Peritendineum umgeben.
Bei Sehnen handelt es sich um ein bradytrophes Gewebe, dass nur wenige Nerven und Blutgefäße enthält. Daher besitzen Sehnen eine schlechte Fähigkeit zur Regeneration.
4. Physiologie
Durch die Sehne wird die Kraft des Muskelzuges auf die Skeletteile übertragen. Die Sehne besteht deshalb aus festem kollagenfaserigen Bindegewebe. Die Sehnenfasern strahlen entweder in die Knochenhaut ein oder sind direkt im Knochen verankert. Über mehrere Gelenke hinweg verlaufende Sehnen sind von Sehnenscheiden umgeben, um die Reibung mit dem umgebenden Gewebe zu vermindern.
5. Beispiele
- Achillessehne (Tendo calcanei)
6. Klinik
Aufgrund ihrer hohen mechanischen Belastung unterliegt das Sehnengewebe oft degenerativen Veränderungen, die man unter dem Begriff "Tendopathie" zusammenfasst.
Bei Abrissen von im Knochen verankerten Sehnen kommt es regelhaft zu sogenannten Abrissfrakturen.