Nervenwachstumsfaktor: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Februar 2017, 01:00 Uhr
Englisch: nerve growth factor
Definition
Der Nervenwachstumsfaktor, kurz NGF, ist ein Wachstumsfaktor, der eine wichtige Rolle für die Differenzierung und das Überleben von Neuronen spielt. Er gehört zur Gruppe der Neurotrophine.
Biochemie
NGF ist unmittelbar nach der Expression ein 130 kDa schwerer Eiweißkomplex, der im Verhältnis 2:1:2 aus den 3 Proteinen alpha-NGF, beta-NGF und gamma-NGF aufgebaut ist. Diese Form des NGFs wird auch als proNGF adressiert. Die gamma-Untereinheit des Komplexes verhält sich als Serinprotease und spaltet das N-terminale Ende der beta-Untereinheit ab, was den Komplex in das funktionelle NGF verwandelt. Im engeren Sinn bezieht sich der Begriff "Nervenwachstumsfaktor" nur auf die 26 kDa schwere beta-Untereinheit, weil einzig sie als Signalmolekül agiert.
NGF wird mit relativ hoher Affinität durch die membranständige Rezeptortyrosinkinase A (TrkA) gebunden. Dies stimuliert eine antiapoptotisch wirksame Kaskade von Kinasen, deren zentrales Enzym die Proteinkinase B (PKB = AKT) ist. Darüber hinaus bindet NGF an den Low-affinity-NGF-Rezeptor (LNGFR/p75NTR).
Wirkungen
NGF regt in der Embryonalentwicklung die Aussprossungen von Neuronen an, die chemotaktisch den von Zielstrukturen ausgeschütteten Chemokinen folgen. Er sichert den Fortbestand neuronaler Verbindungen.
In vivo stabilisiert NGF in erster Linie bereits bestehende Synapsen. Bei Verletzungen des peripheren Nervengewebes bewirkt NGF ein Aussprossen des verletzten Neurons.