Natriumhydrogencarbonat: Unterschied zwischen den Versionen
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Natriumhydrogencarbonat wird in [[Infusionslösung]]en zur Behandlung der [[metabolische Azidose|metabolischen Azidose]] eingesetzt. | Natriumhydrogencarbonat wird in [[Infusionslösung]]en auch zur Behandlung der [[metabolische Azidose|metabolischen Azidose]] eingesetzt. | ||
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Version vom 3. April 2009, 11:57 Uhr
Synonyme: Natron, Natriumbicarbonat (obs.), Natriumbikarbonat (obs.)
Definition
Natriumhydrogencarbonat ist ein Natriumsalz der Kohlensäure. Die Summenformel lautet NaHCO3.
Eigenschaften
Natriumhydrogencarbonat ist ein hygroskopisches, feines weißes Pulver. Oberhalb einer Temperatur von 65 °C zersetzt es sich unter Abspaltung von Wasser und Kohlendioxid zu Natriumcarbonat.
Biologische Bedeutung
Das Hydrogencarbonat-Anion HCO3- ist in der Lage, Protonen zu binden, und dadurch Säuren zu neutralisieren. Diese Eigenschaft verschafft HCO3- eine zentrale Bedeutung bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bzw. bei der Pufferung des Blutes (Kohlensäure-Bicarbonat-System). Darüber hinaus ist es ein Bestandteil des Magenschleims und schützt die Magenschleimhaut vor der aggressiven Magensäure.
Anwendung in der Medizin
Früher wurde Natriumhydrogencarbonat als Antazidum, z.B. bei Sodbrennen eingesetzt, da es die Magensäure neutralisiert. Da es jedoch im Nachgang zu einer vermehrten reaktiven Säurebildung kommt, gilt die Substanz heute als obsolet. Sie ist jedoch zusammen mit Zitronensäure Bestandteil vieler Brausetabletten (z. B. Aspirin® oder Alka-Seltzer®), da beide Substanzen nach Zugabe von Wasser miteinander reagieren und damit die für Brausetabletten typische Gasbildung in Gang setzen.
Natriumhydrogencarbonat wird in Infusionslösungen auch zur Behandlung der metabolischen Azidose eingesetzt.