Retard: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Mai 2013, 10:22 Uhr
Definition
Unter dem Begriff Retard ist eine spezielle Arzneiform zu verstehen, in der nach Einnahme der Wirkstoff langsam dosierend freigesetzt wird. Somit wird eine gleichmäßige Versorgung mit der therapeutisch wirksamen Substanz über einen bestimmten Zeitraum gewährleistet. Eine funktionelle Ähnlichkeit besteht zu den Depotarzneimitteln. Die Bezeichnung Retard bezieht sich allerdings vornehmlich auf oral zu verabreichende Medikamente – also Tabletten.
Produktionsarten
- Herstellung einer Tablette mit einem speziellen Überzug, der gegen das saure Milieu des Magens resistent ist. Somit wird eine schlagartige Freisetzung des Wirkstoffs durch rasche Zersetzung der Tablette verhindert
- Produktion von Retardkapseln, in denen sich ihrerseits noch einmal kleine Wirkstoffkügelchen befinden, die sich erst nach und nach öffnen und somit eine gleichmäßige Versorgung des Organismus mit dem Arzneimittel garantieren
- Orales osmotisches System
- Verpackung des Wirkstoffes in eine langsam erodierende Hülle
Prinzip der Wirkstofffreisetzung
- Wirkstofffreisetzung mit konstanter Geschwindigkeit
- Wirkstofffreisetzung mit abnehmender Geschwindigkeit
- verzögerte Freisetzung
Anwendungsgebiete
Retard-Medikamente sind überall dort gefragt, wo ein konstanter Wirkstoffpegel notwendig ist und eventuelle Schwankungen gefährlich sein können. Dazu gehören v. a.:
- Hormonpräparate
- blutdrucksenkende Medikamente