Hirnbiopsie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Hirnbiopsie''' ist eine Gewebeentnahme ([[Biopsie]]) aus dem [[Gehirn]]. Sie ist eine [[invasiv]]e Diagnosemaßnahme zur Abklärung unklarer, symptomatischer [[Hirnläsion]]en, wenn andere Verfahren keinen ausreichenden Aufschluss bringen.
Die '''Hirnbiopsie''' ist eine Gewebeentnahme ([[Biopsie]]) aus dem [[Gehirn]]. Sie ist eine [[invasiv]]e Diagnosemaßnahme zur Abklärung unklarer, symptomatischer [[Hirnläsion]]en, wenn andere Verfahren keinen ausreichenden Aufschluss bringen.


==Indikatonen==
==Indikationen==
Die Hirnbiopsie hat vor allem in der Diagnostik primärer [[Hirntumor]]en einen hohen Stellenwert.  
Die Hirnbiopsie hat vor allem in der Diagnostik primärer [[Hirntumor]]en einen hohen Stellenwert.  
Weitere Indikationen sind u.a.:
Weitere Indikationen sind u.a.:
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Im Anschluss an den Eingriff wird der Patient gründlich neurologisch untersucht.
Im Anschluss an den Eingriff wird der Patient gründlich neurologisch untersucht.
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==Risiken==
==Risiken==
* [[Blutung]]
* [[Blutung]]
* neurologische Defizite
* [[Infektion]]
* Schädigung wichtiger Hirnstrukturen mit dem Resultat neurologischer Defizite
Die nach der Biopsie entstehende [[Narbe]] erhöht das Risiko für das Auftreten [[Epilepsie|epileptischer Anfälle]].
Die nach der Biopsie entstehende [[Narbe]] erhöht das Risiko für das Auftreten [[Epilepsie|epileptischer Anfälle]].
[[Fachgebiet:Neurochirurgie]]
[[Fachgebiet:Neurochirurgie]]
[[Tag:Biopsie]]
[[Tag:Biopsie]]
[[Tag:Gehirn]]
[[Tag:Gehirn]]

Aktuelle Version vom 20. August 2022, 22:11 Uhr

Synonym: Gehirnbiopsie

Definition

Die Hirnbiopsie ist eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus dem Gehirn. Sie ist eine invasive Diagnosemaßnahme zur Abklärung unklarer, symptomatischer Hirnläsionen, wenn andere Verfahren keinen ausreichenden Aufschluss bringen.

Indikationen

Die Hirnbiopsie hat vor allem in der Diagnostik primärer Hirntumoren einen hohen Stellenwert. Weitere Indikationen sind u.a.:

Technik

Zur Vorbereitung der Hirnbiopsie wird ein detailierte Bildgebung (CT, MRT, PET) des suspekten Bereichs angefertigt, um die Läsion exakt zu lokalisieren. In Lokal- oder Allgemeinanästhesie wird ein stereotaktischer Rahmen mit Schrauben an der knöchernen Schädeldecke angebracht. Danach werden unter stereotaktischen Bedingungen weitere Aufnahmen angefertigt (CCT mit Kontrastmittel). Mittels multimodaler Bildfusion können diese Aufnahmen in einem Computersystem fusioniert werden.

Auf dem Boden der gesamten Bildgebung wird mittels eines Computersystems eine genaue Planung der Biopsie durchgeführt (Zielpunktplanung). Sie stellt zwei Dinge sicher, nämlich dass

  • die Läsion sicher erfasst wird und
  • möglichst wenig gesundes Hirngewebe geschädigt wird.

Während des Eingriffs selbst wird der Patient mit dem Stereotaxierahmen am Operationstisch fixiert. Die Kopfhaut wird desinfiziert und steril abgedeckt. Über einen kleinen Hautschnitt wird der Schädelknochen freigelegt und ein kleines Loch in die Kalotte gebohrt. Mit Hilfe eines Zielbügels schiebt der Operateur im Anschluss daran die Biopsienadel bis zur Läsion vor. Dort können ein oder mehrere Gewebeproben entnommen werden. Ggf. wird das gewonnene Zellmaterial bereits während der Operation pathohistologisch untersucht, um bei falscher Lage noch weitere Proben entnehmen zu können.

Im Anschluss an den Eingriff wird der Patient gründlich neurologisch untersucht.

Risiken

  • Blutung
  • Infektion
  • Schädigung wichtiger Hirnstrukturen mit dem Resultat neurologischer Defizite

Die nach der Biopsie entstehende Narbe erhöht das Risiko für das Auftreten epileptischer Anfälle.