Sporopollenin: Unterschied zwischen den Versionen

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==Definition==
==Definition==
'''Sporopollenin''' ist ein [[Polymer]], das die Außenhaut ([[Exine]]) von pflanzlichen [[Pollen]]körnern bildet.  
'''Sporopollenin''' ist ein [[Polymer|Biopolymer]], das die Außenhaut ([[Exine]]) von pflanzlichen [[Pollen]]körnern bildet.  


==Chemie==
==Chemie==
Sporopollenin ist ein Stickstoff-freies Biopolymer. Die Substanz ist eine der resistentesten, in der Natur vorkommenden organischen Verbindungen: Kochen in [[Flusssäure]] oder in einem Gemisch aus Essigsäureanhydrid und [[Schwefelsäure]], einer Standardmethode der [[Palynologie]] zur Reinigung der Pollenoberfläche (Acetolyse), übersteht Sporopollein schadlos. Zerstörbar ist es nur durch starke Oxidantien wie [[Wasserstoffperoxid]] oder exzessive [[Ozon]]behandlung.
Sporopollenin ist ein Stickstoff-freies hochvernetztes [[Heteropolymer]], das aus einfachen [[aromatisch]]en [[Carbonsäure]]n wie p-[[Cumarinsäure]] (4-Hydroxy-Zimtsäure) und langkettigen, unverzweigten [[aliphatisch]]en [[Kohlenwasserstoff]]en sowie [[Polyhydroxy]]-Komponenten aufgebaut ist. Es hat ein quervernetztes Molekülgerüst mit [[Ether]]-Brücken. An der Biosynthese ist der [[Lipid]]-und [[Phenylpropanoid]]-[[Metabolismus]] beteligt.
 
Die Substanz ist eine der resistentesten, in der Natur vorkommenden organischen Verbindungen: Kochen in [[Flusssäure]] oder in einem Gemisch aus Essigsäureanhydrid und [[Schwefelsäure]], einer Standardmethode der [[Palynologie]] zur Reinigung der Pollenoberfläche (Acetolyse), übersteht Sporopollein schadlos. In [[2-Aminoethanol]] kann Sporopollenin jedoch gelöst werden. Zerstörbar ist es ansonsten nur durch starke Oxidantien wie [[Wasserstoffperoxid]] oder exzessive [[Ozon]]behandlung.
[[Fachgebiet:Biologie]]
[[Tag:Pollen]]

Aktuelle Version vom 18. Februar 2015, 11:13 Uhr

Definition

Sporopollenin ist ein Biopolymer, das die Außenhaut (Exine) von pflanzlichen Pollenkörnern bildet.

Chemie

Sporopollenin ist ein Stickstoff-freies hochvernetztes Heteropolymer, das aus einfachen aromatischen Carbonsäuren wie p-Cumarinsäure (4-Hydroxy-Zimtsäure) und langkettigen, unverzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen sowie Polyhydroxy-Komponenten aufgebaut ist. Es hat ein quervernetztes Molekülgerüst mit Ether-Brücken. An der Biosynthese ist der Lipid-und Phenylpropanoid-Metabolismus beteligt.

Die Substanz ist eine der resistentesten, in der Natur vorkommenden organischen Verbindungen: Kochen in Flusssäure oder in einem Gemisch aus Essigsäureanhydrid und Schwefelsäure, einer Standardmethode der Palynologie zur Reinigung der Pollenoberfläche (Acetolyse), übersteht Sporopollein schadlos. In 2-Aminoethanol kann Sporopollenin jedoch gelöst werden. Zerstörbar ist es ansonsten nur durch starke Oxidantien wie Wasserstoffperoxid oder exzessive Ozonbehandlung.