Wernicke-Mann-Lähmung
Englisch: Wernicke-Mann hemiplegia, Wernicke-Mann paralysis
Definition
Die Wernicke-Mann-Lähmung ist eine Form der Hemiparese, welche durch eine spastische Flexion des Arms und einer Extension des Beins auf der kontralateralen Seite der zerebralen Läsion charakterisiert ist. Sie ist meist Folge eines Schlaganfalls mit Beteiligung der Kontrollinstanzen der extrapyramidalmotorischen Zentren.
Pathophysiologie
Liegt bei einem Schlaganfall eine Beteiligung derjenigen Zentren vor, welche die extrapyramidalmotorischen Kerne kontrollieren, kommt es zu einer Enthemmung und verstärkten Aktivität dieser Kerne. Die übergeordneten Kontrollinstanzen liegen im Bereich des prämotorischen Cortex und ziehen mit ihren efferenten Fasern durch die Capsula interna.
Bei einem Schlaganfall im Bereich des prämotorischen Cortex und/oder der Capsula interna fällt bei der Wernicke-Mann-Lähmung die Hemmung des Nucleus ruber, der Nuclei vestibulares und der Formatio reticularis weg. Die folgende Überaktivität dieser Kerne führt zu einer kontralateralen, spastischen Muskelkontraktion der Beuger des Arms, bedingt durch den Tractus rubrospinalis, und der Extensoren des Beins durch den Tractus vestibulospinalis.
Klinik
Bedingt durch die spastische Extension des Beins kommt es zum sogenannten Wernicke-Mann-Gangbild. Betroffene müssen während des Gehens das Gewicht auf das nicht betroffene Standbein verlagern, um das betroffene Bein in einer Halbkreisbewegung von dorsal über lateral nach ventral bewegen zu können.
um diese Funktion zu nutzen.