Crataegus
Synonym: Weißdorn
Englisch: hawthorn
Definition
Heilpflanzen der Gattung Crataegus (v.a. Crataegus laevigata (syn.: oxyacantha) und Crataegus monogyna) werden als Phytotherapeutikum zur Behandlung geringgradiger Herzinsuffizienz (NYHA I und II) eingesetzt.
Wirkung
Wichtige Wirkungsmechanismen wurden identifiziert am Herzen (positiv inotrop, negativ bathmotrop, kardioprotektiv) sowie an den arteriellen Gefäßen (Steigerung der endothelialen NO-Synthese) . Als wirksame Bestandteile wurden die in Crataegus-Arten enthaltene Flavonoide und Procyanidine identifiziert.[1] Bei geringgradiger Herzinsuffizienz ist die symptomatische Wirksamkeit in klinischen Studien nachgewiesen worden.[2][3] Die Placebo-kontrollierte Langzeitstudie belegte die Sicherheit und Kombinierbarkeit mit synthetischen Kardiaka, tödliche kardiale Ereignisse waren in der Weißdorn-Gruppe tendenziell seltener.[4]
Fertigarzneimittel aus Weißdornblätter-Trockenextrakten sind mit der Indikation "nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach NYHA." zugelassen.
Unter der Behandlung mit Crataegus-Extrakten kommt es zur deutlichen Verbesserung der Symptomatik und zu einer Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit. Die Herzleistung wird vermutlich durch positive Inotropie, eine Dilatation der Koronararterien und eine Senkung des peripheren Widerstands gesteigert.
Risiken & Nebenwirkungen
Wechselwirkungen sind nicht bekannt, auch nicht mit Digitalisglykosiden.[5] Selten können Magen-Darm-Beschwerden oder Hautausschlag auftreten. Weitere spezifische Nebenwirkungen sind derzeit (2012) nicht bekannt.
Vorkommen
Die Gattung Crataegus gehört zur Familie der Rosengewächse. Crataegus-Arten sind recht weit verbreitet und wächsen an Feld- und Waldrändern, besonders gut auf Lehmböden. Teilweise bilden sich üppige Hecken. Das Holz ist hart und gut zu verarbeiten. Die Blätter haben eine charakteristische Form. Im Herbst erkennt man die roten Früchte.
Einzelnachweise
Monografien
- Weißdornblätter mit Blüten, Kommission E 1994.
- Folium cum Flore Crataegi, WHO 2004.
um diese Funktion zu nutzen.